Jedes Jahr am zweiten Maisonntag wird in Italien der Muttertag, la festa della mamma, gefeiert. Seinen Ursprung hat der Feiertag in Italien Mitte der 1950er Jahre.

In Italien wird der Muttertag zusammen mit den Kindern gefeiert
In Italien wird der Muttertag zusammen mit den Kindern gefeiert

Weitere Feiertage in Italien

Traditionen und Bräuche

In Italien wird der Muttertag zusammen mit der Mutter (mamma) gefeiert. Es werden ihr insbesondere Selbstgebasteltes, Selbstgebackenes und Blumen geschenkt. Oft ist es auch so, dass die Mutter an diesem Tag zum Essen eingeladen wird, entweder in ein Restaurant oder aber nach Hause zu den Kindern.

In Mantua und Brescia in der Lombardei gibt es die Tradition, einen Rosenkuchen in Herzform zu backen. Dieser typische Kuchen wird aus einem Hefeteig mit Butter und Zucker hergestellt. Er ähnelt in seiner Form und den Verzierungen Rosenblüten, weshalb er Rosenkuchen genannt wird.

Muttertag 2023: Freier Eintritt für Mütter

Am 14. Mai 2023 ist Muttertag. In Italien werden an diesem Tag in vielen Museen, Schlössern und Ausstellungen Mütter kostenfrei eintreten dürfen wie beispielsweise beim Castello di Santa Severa nördlich von Rom, wo der Muttertag unter dem Motto „Vivea la mamma“ (Es lebe die Mama) steht.

Muttertag 2022: Plätze werden mit Azaleen geschmückt

Am Muttertag wird die l’Azalea della Ricerca di Fondazione AIRC wieder viele Plätze in ganz Italien mit farbenfrohen Azaleen schmücken, um die Forschung für Krebserkrankungen, insbesondere bei Frauen, zu unterstützen. In den 38 Jahren ihres Bestehens ist die Stiftung zum Symbol des Muttertags in Italien geworden. So wird die Azalee in nahezu allen Supermärkten und Blumenfachhandel zum Muttertag verkauft.

Der Muttertag als christlicher Dialog

Der Pfarrer von Tordibetto di Assisi in Umbrien, Don Otello Migliosi, führte den Muttertag in Italien erstmals am 12. Mai 1957 ein. Er feierte dabei die Mutter nicht wegen ihrer biologischen Herkunft oder ihres sozialen Aspektes, sondern vielmehr aus religiöser Sicht. Die christliche Anschauung der Mutter wurde hervorgehoben. Sie sollte ein Ort, oder besser gesagt, eine Person der Begegnung und des Dialogs zwischen den Kulturen darstellen. Die vatikanische Zeitung widmete die Idee des Pfarrers ausführlich in zwei Artikeln.

Tordibetto feiert den Tag der Mutter anders

Jedes Jahr feiert die Gemeinde Tordibetto offiziell den Muttertag als eine wichtige religiöse und kulturelle Veranstaltung. Die Mutter als christliche Figur wurde zudem Namensträger des Parks „Parco della Mamma“, der in seiner Bezeichnung einzigartig in Italien ist. Der Park wurde um die Überreste der alten Kirche Santa Maria di Vico angelegt und in dessen Mitte die Mutterstatue des Bildhauers Enrico Manfrini platziert wurde. Entworfen wurde er vom assisischen Architekten Enrico Marcucci.

Der Muttertag wird 1958 gesetzlich verankert

Ein Jahr später wurde die Einführung des Muttertag in einem Gesetzentwurf am 18. Dezember 1958 von Raoul Zaccari, dem Bürgermeister von Bordighera und zugleich Senator, zusammen mit weiteren Senatoren dem Senat der Republik Italiens vorgelegt. Der Gesetzentwurf löste eine heftige Debatte aus, wie die Mutter und mit die mit ihr verbundenen Gefühle der Kinder als Gesetz festgehalten werden können. Am Ende wurde der Muttertag in Italien trotzdem eingeführt.

So wurde der Muttertag in Italien jährlich am 8. Mai gefeiert. Erst später wurde das Datum des Feiertages auf den zweiten Sonntag im Mai gelegt.