Die Geschichte Italiens ist so vielfältig und umfassend, dass man daraus ganze Bücherreihen verfassen könnte. Jeder Ort, jede Provinz und Region blickt auf seine eigene Historie zurück, die sich selten ähnelt. Um einen Überblick über die Geschichte Italiens zu geben, eignet sich eine Zeittafel ganz besonders. Zu beachten ist, dass die Zeitepochen an italienische Verhältnisse angepasst sind.
Zeittafel der italienischen Geschichte
Ur- und Frühgeschichte
- Paläolithikum (1,3 Millionen Jahre)
- Altpaläolithikum (1,3 Millionen Jahre)
- Mittelpaläolithikum (300.000 Jahre)
- Jungpaläolithikum (45.000 Jahre)
- Mesolithikum (9.600 v. Chr.)
- Neolithikum (ab 7.000 v. Chr.)
- Äneolithikum (4.000 v. Chr.)
- Bronzezeit (2.300 v. Chr.)
- Eisenzeit (800 v. Chr. – 500 v. Chr.)
Vor über 1,3 Millionen Jahren wurde Italien von Hominiden bewohnt. Vor über 43.000 Jahren lebten die Vorgänger des heutigen Menschen neben dem Neandertaler. Jagt, Fischfang und Sammeln bildeten die Grundlage des damaligen Lebens auf diesem Gebiet.
Über 6.000 Jahre vor Christus brachten Völker aus Südanatolien und dem Nahen Osten die Landwirtschaft ins Land. Erste Siedlungen und Hierarchien entstanden.
Wichtige Kulturen der Bronzezeit
Die wichtigsten Kulturen in der Bronzezeit, die in der Geschichte Italiens eine wesentliche Rolle spielen, sind:
- Castelluccio-Kultur 2.300 – 1.700 v. Chr. in Siracusa
- Thapsos-Kultur 1.500 – 1.200 v. Chr. in Siracusa
- Nuragica-Kultur auf Sardinien 1.700 v. Chr.
- Polada-Kultur 2.200 – 1.600 v. Chr. rund um Brescia und Gardasee
- Terramare-Kultur 1.650 – 1.150 v. Chr. in dden Provinzen Cremona, Verona und Alto Montavano
- Appenin-Kultur 1.600 – 1.200 v. Chr. entlang des Appenins, auf den Eolischen Inseln und Nordsizilien
- Castellieri-Kultur 1.500 – 300 v. Chr. in den Gebieten Friuli, Venezia Giulia, Dalmazia und Veneto
- Protovillanovia-Kultur 1.500 – 1.000 v. Chr. in ganz Italien, Sizilien und den Eolischen Inseln
- Canegrate-Kultur um 1.300 v. Chr. in der Lombardei
- Luco-Meluno-Kultur um 1.350 v. Chr. im Gebiet Trentino
Wichtige Kulturen der Eisenzeit
In der Eisenzeit entstanden weitere Kulturen, die sich nicht selten aus Kulturen der Bronzezeit entwickelten. Die wichtigsten Kulturen der Eisenzeit wären:
- Golasecca-Kultur 1.300 – 800 v. Chr. in der Provinz Varese
- Camunni-Kultur im Val Camonica 1. Jh. v. Chr.
- Atestina-Kultur im Veneto 900 – 182 v. Chr. (Este I. – Este IV.)
- Villanoviana-Kultur im Latium, Veneto, Emilia-Romagna, Marken, Kampanien 900 – 720 v. Chr.
- Laziale-Kultur, später Latiner, im früheren Latium vetus 900 – 580 v. Chr.
- Terni-Kultur in Umbrien 1000 – 700 v. Chr.
- Piceni-Kultur in den Marken und Abruzzen 900 – 300 v. Chr.
- Fossa-Kultur im Latium, Kampanien, Kalabrien, Sizilien 1000 – 700 v. Chr.
- Lapigi-Kultur mit den Unterkulturen Dauni, Peuceti und Messapi in Apulien 1000 v. Chr.
Griechen und Phönizer
- 750-580 v. Chr. griechische und phönizische Kolonisationen
- 734 v. Chr. Gründung von Syrakus auf Sizilien durch korinthische Siedler
- 480 v. Chr. Sieg der Griechen auf Sizilien über die Phönizier aus Karthago
Im 8. Jahrhundert vor Christi begann die griechische Kolonisierung im südlichen Gebiet, vor allem auf Sizilien, in Kalabrien, Basilikata, Kampanien und Apulien entstanden dabei griechische Siedlungen, die als Magna Graecia bekannt sind.
Römisches Reich
- die römische Periode reichte etwa von 4. Jh. v. Chr. bis 2. Jh. n. Chr.
- 264 – 241 v. Chr. Erster Punischer Krieg
- 254 v. Chr. Palermo fällt an die Römer
- 218 – 201 v. Chr. Zweiter Punischer Krieg
- 212 v. Chr. Syrakus wird von den Römern eingenommen
- 149 – 146 v. Chr. Dritter Punischer Krieg
- 49 – 44 v. Chr. Julianisches Kaisergeschlecht mit Gaius Iulius Caesar
- 27. v- Chr. – 193 n. Chr. Prinzipat
- 27. v. Chr. – 68 n. Ch. Julisch-claudische Dynastie mit Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius, Nero
- 68 – 69 Römischer Bürgerkrieg unter Galba, Otho, Vitellius
- 69 – 96 Flavische Dynastie mit Vespasian, Titus, Domitian
- 96 – 192 Adoptivkaiser mit Nerva, Trajan, Hadrian, Antonius Pius, Mark Aurel, Verus, Commodus,
- 193 – 197 Römischer Bürgerkrieg unter Pertinax, Didius Iulianus
- 193 – 235 Dynastie der Serverer mit Septimus Severis, Caracalla, Geta, Macrinus, Diadumenianus, Elagabal, Severus Alexander
- 235 – 284 Krise in der römischen Geschichte im 3. Jahrhundert unter Maximinus Thrax, Giordan I., Giordan II., Pupienus, Balbinus, Giordan III., Philippus Arabs, Philippus II., Decius, Herennius Etruscus, Hostillian, Thebonianus Gallus, Aemilianus
- 253 – 268 Valerische Dynastie mit Valerian, Gallienus, Cornelius Valerian, Cornelius Saloninus
- 268 – 284 Späte Soldatenkaiser mit Claudius Gothicus, Quintillus, Aurelian, Tacitus, Florianus, Probus, Carus, Carinus, Numerian
- 284 – 395 Späte Herrscher
- 284 – 306 Tetrarchische Regenten mit Diokletian, Maximian, Constantius I., Galerius
- 306 – 324 Römischer Bürgerkrieg unter Severus, Licinius, Maximinus Daia, Maxentius
- 306 – 363 Konstantinische Dynastie mit Konstantin I., Konstantin II., Constantius II., Constans, Julian, Jovian
- 313 Konstantin I. erklärt die Christenverfolgung als beendet
- 330 Hauptstadt Rom wird nach Konstantinopel verlegt
- 337 Konstantin I. wird getauft
- 364 – 395 Valentinianische und Theodosianische Dynastie mit Valentinian I., Valens, Gratian, Valentinian II., Theodosius I., Arcadius, Honorius, Constantius III., Valentinian III.,
- 455 – 476 Letzte Kaiser mit Petronius Maximus, Avitus, Majorian, Libius Severus, Anthemius, Olybrius, Glycerius, Iulius Nepos, Romulus Augustulus
In der Antike entwickelte sich in Italien bereits ein europäisches Kulturzentrum, welches die Vorstufe für das Römische Reich bildete.
Das Römische Reich gliedert sich grob in vier zeitlich nicht ganz eindeutig gesicherte Phasen:
- Römische Königszeit: 753 v. Chr. bis 509 v. Chr.
- Römische Republik: 509 v. Chr. bis 27 v. Chr.
- Prinzipat: 27 v. Chr. bis 3. Jahrhundert
- Spätantike: 284/285 bis ins 6./7. Jahrhundert
Frühes Mittelalter
- 476 – 568 regierten Italien Odoaker, Ostgoten und Byzantiner
- 568 – 774 prägten Langobarden und Byzantiner das Geschichtsbild Italiens
- 774 – 1002 Aufteilung Italiens unter den Karolingern, Byzantinern und Arabern
- 751 Geburt der italienischen Seerepubliken darunter:
- 751 – 1797 Venedig
- 839 – 1131 Amalfi
- 839 – 1140 Gaeta
- 958 – 1797 Genua
- 11. Jh. – 1406 Pisa
- 11. Jh. – 1532 Ancona
- 11. Jh. – 1808 Ragusa
- 12. Jh. – 1797 Noli
Im Mittelalter beherrschte der Machtkampf verschiedener Eroberer das Land und riss es in Stücke. Oberitalienische Regionen und Kommunen schlossen sich unter anderem zum Langobardenbund zusammen und errichteten im 12. und 13. Jahrhundert eigene Territorien. So entstanden die großen Territorien Mailand, Florenz, Venedig, Rom, der Süden Italiens und die Seemächte Genua. Ein wichtiger und bedeutender Vertreter der Zeit war Dante Alighieri.
Hochmittelalter
- 1000 – 1100 Reformen der Kirche
- 1096 – 1099 Erster Kreuzzug
- 1060 – 1091 Normannische Eroberung Siziliens
- 1072 Palermo wird von den Normannen eingenommen
- 1100 – 1250 Aufteilung Italiens unter den einflussreichsten Familien (Signorien), Kommunen und Seerepubliken
- 1130 – 1154 Roger II. wird durch den Gegenpapst Anaklet II. zum König gekrönt; das Königreich Sizilien entsteht
- 1189 – 1193 Dritter Kreuzzug
- 1194 – 1197 Staufer-Kaiser Heinrich VI.
- 1198 – 1250 Friedrich II. König von Sizilien
- 1250 – 1254 Konrad IV. in der Geschichte Italiens
- 1266 – 1282 Karl I. von Anjou; König von Sizilien
- 1282 Sizilianische Vesper
Spätmittelalter
- Aufblühen der Signorie, diese wären:
Stadt | Signoria |
Mailand | Della Torre, Visconti, Sforza |
Mantua | Bonacolsi, Gonzaga |
Verona | Ezzelini, Della Scala |
Padua | Ezzelini, Da Carrara |
Treviso | Ezzelini, Da Camino |
Modena | Estensi |
Sassuolo | Pio, Estensi |
Carpi | Pio, Estensi |
Reggio Emilia | Estensi |
Florenz | Medici |
Siena | Petrucci |
Volterra | Belforti |
Città di Castello | Vitelli |
Ferrara | Estensi |
Ravenna | Traversari, Da Polenta |
Bologna | Pepoli, Bentivoglio |
Rimini | Malatesta |
Fano | Malatesta |
Cesena | Ordelaffi, Malatesta |
Forlì | Ordelaffi |
Camerino | Varano |
Faenza | Manfredi |
Imola | Alidosi |
Urbino | Da Montefeltro, Della Rovere |
Foligno | Trinci |
Perugia | Baglioni |
Gubbio | Gabrielli |
- 1003 Aufkommen der Grafschaft Savoyen mit Umberto Biancamano, später 1416 mit Amedeo VIII. als Herzogtum Savoyen begründet
- 1302 – 1414 Niedergang des Reichs und des Papsttums
- 1250 – 1442 Anjou und Aragon
- 1302 Aussöhnung zwischen Franzosen (Anjou) und Spaniern (Aragon)
- 1412 – 1454 Auseinandersetzungen der italienischen Staaten
- 1454 – 1492 Friedensvertrag von Lodi und damit Ende der Auseinandersetzungen zwischen Venedig und Mailand, welcher von Lorenzo il Magnifico (Medici) ratifiziert wurde
- Renaissance wird mit dem Friedensvertrag von Lodi eingeläutet
15. Jahrhundert
- 22.02.1495 der französische König Karl VIII. begibt sich nach Italien mit 25.000 Soldaten, um das Königreich Neapel zu erobern
- 1470 erster Krieg zwischen Venedig und der Türkei (Osmanisches Reich), es folgen 6 weitere
Im 14. – 16. Jahrhundert herrschte in Italien das bedeutende Zeitalter der Renaissance, was großartige Künstler, wie Michelangelo, ans Licht brachte. Frankreich, Spanien und Österreich griffen dann im 16. und 17. Jahrhundert vermehrt in die Politik Italiens ein, um sich die Vorherrschaft in Italien zu sichern. Verschiedene Gebiete fielen in fremde politische Hände.
Vier Jahrhunderte lang lag Italien in Fremdherrschaft bis eine politische Vereinigung im Rahmen der Nationalbewegung des Risorgimento stattfand.
16. Jahrhundert
- 1516 Vertrag von Noyon
- 1521 Karl V. versucht Neapel zu erorbern, was jedoch scheiterte, jedoch wurde Francesco I. König von Neapel gefangen genommen und nach Madrid gebracht, wo er dann 1525 Mailand an die Spanier abtrat; im Gegenzug wurde er befreit
17. Jahrhundert
- 1647 Rivolte des Masaniello
18. Jahrhundert
- 1706 Pietro Micca opfert sich bei der Belagerung Turins durch die französische Armee
- 1713 Vertrag und Frieden von Utrecht, bei dem Spanien seinen Besitz in Italien verlor; das Herzogtum Mailand, Königreich Neapel und Sardinien gehen an die Habsburger, das Königreich Sizilien an Herzog Vittorio Amedeo II. im Haus Savoyen
- 1713 – 1866 Habsburger Herrschaft in Italien
- 1733 – 1738 Polnischer Thronfolgekrieg, bei dem Spanien Neapel und Sizilien unter Kontrolle brachte
- 1734 – 1860 Neapel und Sizilien werden von den Bourbonen beherrscht
- 1796 Napoleon Bonaparte rückt nach Italien vor
19. Jahrhundert und Risorgimento – 1800 – 1900
- 1815 – 1848 die meisten Herrscher, die vor der napoleonischen Invasion auf den Thron in Italien saßen, kehren wieder auf diesen zurück
- 1816 Ferdinand I. regiert das „Königreich beider Sizilien“, zuvor regierte er als Ferdinand III. Sizilien und als Ferdinand IV. Neapel
- 1848 – 1849 Erster Unabhängigkeitskrieg Italiens
- 1859 Zweiter Unabhängigkeitskrieg Italiens, auch als Sardinischer Krieg bekannt
- 1860 Garibaldi erobert Sizilien
- 1860 Staatsgründung (Königreich Italien 1861 – 1946) und Anschließung Süditaliens an Piemont; Arbeiterparteien bilden sich
- 1861 waren Wahlen an Einkommensgrenze gekoppelt, somit konnten nur rund 400 000 Bürger an Wahlen teilnehmen
- 1866 Bündnis mit Preußen
- 1866 Wiener Frieden zwischen Italien und Österreich
- 1870/1871 Verlegung der Hauptstadt Florenz nach Rom
- 1871 Ende des Risorgimento
- 1880 schwerwiegende Agrarkrise in der Geschichte Italiens
Unter Führung der Dynastie der Savoyer, Könige von Sardinien-Piemont, angetrieben durch die Freiwilligenverbände unter Giuseppe Garibaldi, gelang in drei Unabhängigkeitskriegen die Vereinigung Italiens. 1861 wurde der erste König in Italien ausgerufen.
Italiens Königreich übernahm die Verfassung des Königreichs Sardiniens. Im Jahre 1848 hatte Carlo Alberto das Albertinische Statut oktroyiert. Es blieb bis 1947 in Kraft. Auch während der faschistischen Diktatur 1922 – 1943 unter Mussolini war Italien eine konstitutionelle Monarchie.
Die Könige Italiens während der Monarchie waren:
- 1861-1878 Viktor Emanuel II Königreich Sardinien
- 1878 – 1900 Umberto I, wurde später vom Anarchisten Gaetano Bresci ermordet
- 1900-1946 Viktor Emanuel III., der gleichzeitig Kaiser von Äthiopien und König von Albanien war
- 1946 Umberto II., war nur für kurze Zeit König, war aber Stadthalter seit 1944
Italiens Geschichte um 1900 – 1915
- ab 1900 – 1915 emigrieren rund 1,5 Millionen Italiener nach Amerika und Australien
- 1912 wird das Wahlsystem erweitert, nun konnten auch männliche Bürger ab 21 Jahren und Analphabeten ab 30 Jahren wählen gehen
- 1913 waren es 8,5 Millionen Italiener, die an den Wahlen teilnehmen durften (≈27 %)
- 1900 – 1946 König Viktor Emanuel III. herrscht als König über Italien
Erster Weltkrieg – 1915 – 1918
- Dauer: 1915 – 1918
- 1915 – 1916 neutrale Haltung Italiens
1919 – 1940
- 1919 Einführung des Verhältniswahlrechts
- 1922 Mussolini kommt an die Macht („Marsch auf Rom“)und verabschiedet das Acerbo-Wahlgesetz
- 1924 – 1945 nur noch die Nationalfaschistische Partei wählbar
Zweiter Weltkrieg – 1940-1945
- 1940 tritt Italien in den Zweiten Weltkrieg ein
- 1940 – 1943 Bündnis mit Deutschland
- 1943 – 1945 Abzug des Faschismus; italienischer Bürgerkrieg
- 1944 Aufkommen der Partigiani in der Geschichte Italiens
- 28.04.1945 Mussolini wird erschossen und einen Tag später in Mailand auf der piazzale Loreto aufgehängt
- Italien hat durch den Zweiten Weltkrieg rund 443.000 Tote zu beklagen
Italien nach 1945
- 1946 Ende der Monarchie in Italien
- 1946 Gründung der Republik Italien
- 1946 – 1948 Aufbaujahre
- 1948 – 1994 Erste italienische Republik
- 1950 – 1958 Landwirtschaftsreformen, Aufhebung der Latifundien
- 1950 – 1970 Bauboom
Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges und der Hinrichtung Mussolinis hieß es Italien institutionell wieder aufzubauen. Der König hatte, obwohl er hätte seine Macht ausüben können, die Rassengesetze gegen die Juden unterzeichnet.
Dem Volk wurde die Entscheidung mittels eines Votums über das Schicksal der Monarchie überlassen. Das italienische Volk entschied sich für eine Republik und einer Beendigung der Monarchie. Erstaunlich dabei ist, dass sich der Süden Italiens eher für eine Monarchie aussprach und der Norden des Landes für eine Republik. Letzten Endes gewann die Republik als Staatsform. Die Königsfamilie musste damit ins Exil gehen. Es wurde ihnen untersagt, in das Staatsgebiet einzureisen.
Seit 1948 ist Italien eine Republik mit einem Zwei-Kammer-Parlament. Es besteht aus dem Abgeordnetenhaus und dem Senat. Beide Kammern sind gleichberechtigt.
Durch Beendigung der Monarchie 1946 wurde das Italienische Volk zu der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung aufgerufen. Frauen durften erstmals an der Wahl teilnehmen.
1947 wurde die neue Verfassung beschlossen und trat 1948 in Kraft. Federführend waren die Parteien des Nationalen Befreiungskomitees. Es bestand aus liberalen, sozialistischen, kommunistischen und katholischen Gruppierungen.
1970 – 2000
- 23.05.1992 Ermordung Giovanni Falcone durch die Mafia
- 19.07.1992 Ermordung Paolo Borsellino durch die Mafia
- 1994 – heute Zweite italienische Republik
- 1994 Berlusconi wird zum ersten Mal Ministerpräsident in Italien, sein viertes und letztes Kabinett geht von 2008 bis 2011
Seit dem Korruptionsskandal 1993/94 gibt es das alte Parteiensystem der Christdemokraten, Sozialisten und Kommunisten nicht mehr. Neugründungen und Neuformierungen waren die Folge. Die Ursache lag in der illegalen Parteifinanzierung und systematischer Korruption des damals herrschenden Kommunismus. Damit brachen auch die seit 1946 bestehenden traditionellen Parteien zusammen. Chaos und Dauerkrise waren jedoch auch weiterhin dem Land ein Hindernis.
Das Zwei-Kammer-Parlament bildete zunehmend konkurrierende Allianzen, welche eine stabile Regierung kaum ermöglichte. Auch die Veränderung des Wahlsystems im Jahre 2005 brachte keine gewünschte Verbesserung.
Seit den 1990er Jahren wandern Menschen aus über zwanzig anderen Nationen in Italien ein. Darunter auch Roma, welche zu über einer Hälfte zur italienischen Staatsbürgerschaft gehören.
1999 wurde ein Gesetz zum Schutz von Minderheiten erlassen. Dabei geht es u. a. um den muttersprachlichen Schulunterricht und die Förderung von Radio- und Fernsehprogrammen. Die Umsetzung des Gesetzes verlief eher geringfügig.
2001 – heute
- 2019 Kabinett Conte
- 2002 wurde ein Verfassungsänderungsgesetz verabschiedet und die Bestimmungen aufgehoben, so dass die ehemalige Königsfamilie das Wahlrecht wiedererlangte und auch Zugang zu den öffentlichen Ämtern hatte.
- 2020 Coronavirus zwingt Italien einen Lockdown durchzuführen
- 2022 Kabinett Meloni