Sichelförmig erstreckt sich die Region Ligurien im Nordwesten Italiens in einer Breite von maximal 40 km entlang der Küste des Ligurischen Meers. Besser bekannt als Italienische Riviera wird sie im Westen vom französischen Nizza und im Osten von der zur Toskana gehörenden Stadt Massa begrenzt. Ihre Landschaft ist gekennzeichnet von hohen Bergen und sanften Hügeln und einer größtenteils felsigen und zerklüfteten Küste. An ihren mit feinem Sand aufwartenden Buchten befinden sich zahlreiche Badeorte, während das schmale Band ihres Hinterlands in Höhen bis 2.200 Meter reicht. Ligurien ist auch Hauptanbaugebiet der gelben Mimosen, das Symbol für den Frauentag in Italien.

Genua – die Hauptstadt Liguriens

Freie Vögel im Aquarium Genuas
Freie Vögel im Aquarium Genuas

Liguriens Hauptstadt Genua hat seinen im Westen der Stadt zu findenden, 76 m hohen Leuchtturm Laterna als ihr Wahrzeichen gewählt. Er weist auf die große Bedeutung des Hafens für die Stadt hin. Am Touristenhafen Porto Antico hat Europas größtes Aquarium seinen Standort gefunden. In der Nähe des alten Hafens befindet sich Genuas mittelalterlich anmutende Altstadt mit ihren engen Gassen und einem kleinen Museum in Gedenken an Fabrizio De André. In den Strade Nuove können viele der größtenteils restaurierten Paläste aus dem 16. Jahrhundert und deren Gärten betrachtet werden. Im Palazzo Reale sind in prunkvollen, mit Gemälden und Stuck verzierten Räumen die wertvollen Gemälde der Nationalgalerie zu bewundern. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die Kathedrale, ein Schifffahrtsmuseum und das Villenviertel Nervi. Der Erlebnispark „Città dei Bambini“ begeistert Jung und Alt.

Das Ligurien der Berge

Genua und sein Hafen, die kilometerlangen Strände der Riviera, die Crêuza de mä (zum Meer führende und von Natursteinmauern gesäumte Wege), das ruhige, warme Meer im Sommer: Das ist das Bild von Ligurien, aber nicht das einzige, denn es gibt noch ein anderes Ligurien, ein Ligurien in den Bergen, im Hinterland, ein sogenanntes Liguria segreta, geheimnissvolles Ligurien. Das Valle Argentina, Valle Trebbia und Valle Stura gehören dazu, aber auch das Val Nervia, Val Bormida, Val d’Aveto, Val di Vara und Val di Magra.

Vor der Asphaltierung der Straßen und der Anlegung der Tunnel waren die Berge Orte des Treffens und des Austauschs. Hier ging man zu Fuß oder mit dem Esel, um Waren zu transportieren. Man ging von einem Tal zum anderen, traf sich, tauschte Waren aus, erfuhr das Neueste und verliebte sich. Gebirgspässe waren frequentiert, nicht nur von Händlern, sondern auch von Wanderern. Entlang dieser Pässe sind die alten Ligurer, die alten Römer, Byzantiner und Langobarden, Priester und Maultiertreiber, Bauern und Partisanen, Napoleon und Andrea Doria.

Wer das Meer zurücklässt, die Straße nach oben folgt, wo das Grün der Natur das Blau des Meeres ablöst, wird ländliche Gebiete mit jahrhundertealte Weiler, kleine Landkirchen, plätschernde Wasserwege, beeindruckende Alpenpanoramen und lokale Produkte finden.

Die Wege sind nicht immer gut befahrbar, oft sind sie eng und übersät mit Schlaglöchern, andere sind frequentiert, wiederum andere selten genutzt. Alle führen sie zu wunderbaren Kunstschätzen, sei es zu kleinen versteckten Weilern und Kapellen oder zu Bauernhäusern mit jahrhundertealter Architektur, wo noch längst vergangene Dialekte gesprochen, traditionelle Tänze aufgeführt und Gerichte gegessen werden. Nicht zu vergessen sind die Unmengen an kleinen und großen Wasserfällen, die sich im Hinterland in Ligurien befinden.

Albenga und seine Geschlechtertürme

Gelegen an der Mündung des Centa gilt Albenga als eine der schönsten Städte Liguriens. Ihre Altstadt bietet ein regelrechtes Gewirr von Geschlechtertürmen, die sich einst reiche Patrizier aus Prestigegründen errichten ließen. Sie konkurrieren mit den Türmen der Kathedrale San Michele und dem Torre del Municipio um die größte Höhe. Eine besonders attraktive Erscheinung bildet das Baptisterium, während das Gewirr schmaler Gassen zum Verlaufen regelrecht einlädt.

Arenzano – die Stadt der Kirchen

Diese westlich von Genua an der Riviera di Ponente liegende Kleinstadt verfügt neben zahlreichen sakralen Sehenswürdigkeiten, über einen relativ kleinen Sandstrand und eine schöne, an den Nachbarort Cogoleto führende Strandpromenade. Im Hinterland von Arenzano kann der 1.183 m hohe Gipfel des Monte Reixa erwandert werden. Auf Tauchfreunde wartet anderthalb Seemeilen vor der Küste mit einem versunkenen Öltanker das größte Wrack des Mittelmeers auf seine Erkundung.

Bordighera, die Blumenriviera

Unweit der französischen Grenze, an dem als Blumenriviera bekannten Küstenabschnitt, liegt dieser, für seine vielfältige Pflanzenwelt und sein magisches Licht bekannte Ferienort. Der bekannte Maler Claude Monet widmete Bordighera gleich mehrere seiner Gemälde. Flanieren auf der Uferpromenade, träumen am Hafen, baden im kristallklaren Meer und durch die Gassen der historischen Altstadt bummeln – all das machen den Aufenthalt in diesem faszinierenden Küstenort zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Camogli – Liguriens beliebter Badeort

Camogli im Sommer
Camogli im Juli

Das einstige Fischerdorf Camogli ist heute ein beliebter Badeort an der östlich von Genua verlaufenden Riviera di Levante. Unmittelbar hinter seinem Kiesstrand erheben sich die hohen bunten Häuser des Ortes, die früher den Fischern als Wegweiser für ihre Rückkehr dienten. Sehenswert sind das einst zum Schutz des Dorfes errichtete Castello della Dragonara sowie mehrere Kirchen, deren älteste aus dem 13. Jahrhundert stammt.

Cervo – eines der schönsten Dörfer Italiens

Das zur Vereinigung „Schönste Dörfer Italiens“ gehörende Cervo liegt mit seiner mittelalterlichen Altstadt auf einem Bergsporn. An dem von engen und steilen Gassen umgebenen Mittelpunkt der Altstadt steht die barocke Pfarr­kir­che San Gio­vanni Battista. Vom Ort aus kann der Naturpark Ciappà erwandert werden, von dem aus sich eine beeindruckende Aussicht über das Meer ergibt.

Cinque Terre – das UNESCO-Welterbe

Vernazza, Cinque Terre
Vernazza, Cinque Terre

Entlang eines steil abfallenden Küstenabschnittes nordwestlich von La Spezia reihen sich fünf, als Cinque Terre bezeichnete Ortschaften an die Steilhänge einer zum Meer abfallenden Bergkette. Spätestens seit sie zum UNESCO-Welterbe gehören, zählen die Orte Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore zu den beliebtesten Ausflugszielen vieler die Region Ligurien besuchenden Touristen. Die pittoresk erscheinenden Orte, vor denen sich nur kleinere Badeplätze zum Verweilen anbieten, sind sowohl über einen attraktiven, allerdings gebührenpflichtigen Wanderweg als auch mittels einer beeindruckenden Tunnelstrecke der Eisenbahn miteinander zu erreichen und miteinander verbunden.

Wanderwege verbinden die Dörfer der Cinque Terre miteinander
Wanderwege verbinden die Dörfer der Cinque Terre miteinander

Diano Marina – der bekannte Ferienort

Der bekannte Ferienort lockt mit seinen weiten Buchten und langen Sandstränden sowie einer zum Bummeln, Verweilen und Shoppen einladenden Fußgängerzone viele Urlauber an. Von seiner Marina aus starten Segeltouren und Ausflugsschiffe zur Walbeobachtung. An der durch den Ort führenden Via Aurelia steht die Kirche St. Antonio Abate. Sie ist mit wertvollen Fresken und einem Marmoraltar ausgestattet.

Imperia und die Gärten der Villa Grock

Als Provinzhauptstadt fällt Imperia seinen Besuchern mit seiner, auf einem Hügel liegenden Altstadt und einer, diese krönende Basilika San Maurizio ins Auge. Sie gilt als eine der größten Kirchen der Region. Einen Besuch wert sind auch die Gärten der Villa Grock. Während die Sandbucht Spiaggia d’Oro einen idealen Badeplatz für Kinder bereithält, bietet der Strand Onegia optimale Bedingungen zum Tauchen, Schnorcheln und Surfen.

La Spezia – die Küstenstadt der Museen

La Spezia und sein Hafen
La Spezia und sein Hafen

Die zweitgrößte Gemeinde Liguriens liegt am Golf der Poeten am östlichen Ende dieser Region. Überregional bekannt ist La Spezia für seine zahlreichen Museen, aus denen das Museo Amedeo Lia mit seiner Gemäldesammlung herausragt sowie für das jährlich veranstaltete Jazz-Festival. In der unterhalb des Castello San Giorgio liegenden Altstadt befinden sich historische und neuere, vor allem sakrale Bauwerke. Vom Hafen der Stadt verkehren Fähren nach Sardinien und Korsika. An jedem Werktag wird vormittags einer der größten Wochenmärkte der Region abgehalten.

San Bartolomeo al Mare – Sandstrand pur

Gelegen am Golf von Diano zeigt sich San Bartolomeo al Mare als Ferienort mit einem breiten Sandstrand hinter einer von Palmen und Pinien gesäumten Strandpromenade. Sehenswert zeigt sich das Innere der prachtvoll ausgestatteten Chiesa di San Bartolomeo. Im Ortsteil Chiappa kann die historische Gasse „Via Giulia Augusta“ erkundet werden.

San Remo – die Stadt der Blumen

Der oft als mondän bezeichnete Kurort San Remo liegt in einer geschützten Bucht am westlichen Ende Liguriens und überrascht mit einem gleichmäßig milden Klima und mit seinem, seine Blumen- und Pflanzenzucht präsentierenden Blumenmarkt. Zu seinen architektonischen Sehenswürdigkeiten gehören neben dem berühmten Casino die Kathedrale San Siro, die Wallfahrtskirche Madonna della Costa, der pittoreske Hafen am Porte Vecchio und der japanische Garten im Park der Villa Ormond.

Rapallo, die gepflegte Küstenstadt

Mit einer geschichtsträchtigen Vergangenheit und einer Gegenwart als beliebter Badeort zeigt sich die Stadt Rapallo. 1920 wurde hier der als Grundlager des deutsch-russischen-Verhältnisses geltende Vertrag von Rapallo geschlossen. Urlauber lassen sich allerdings mehr vom aktuellen Erscheinungsbild der Stadt beeindrucken, das die Stadt als noblen Ort Liguriens zeigt. Die Hafenburg, das gotische Kloster Valle Christi und das am Stadtpark gelegene Spitzenmuseum gehören zu ihren touristischen Highlights. Rapallos Strände am Golf del Tigullio wirken äußerst gepflegt und bieten ein ungetrübtes Badevergnügen.

Taggia und seine Sakralbauten

Mehrere von Liguriens Sehenswürdigkeiten hat die zwischen Imperia und San Remo gelegene Stadt Taggia zu bieten. Die einige Kilometer hinter der Küste gelegene Stadt besitzt ein mittelalterliches Stadtbild mit Stadttoren, gepflasterten Straßen und attraktiven Sakralbauten wie das Dominikanerkloster mit gotischem Kreuzgang oder die barocke Kirche „Santi Giacomo e Filippo“. Rund um diese gruppieren sich prachtvolle Paläste und Villen. Das an der Küste gelegene Seebad „Arma di Taggia“ ist von einladenden Sandstränden umgeben.

Vallecrosia, die Stadt mit dem Stadttor

Diese an der Blumenriviera liegende Gemeinde zeichnet sich durch ihren, hinter einer Strandpromenade flach ins Meer abfallenden Strand und einen ins Hinterland reichenden historischen Ortskern aus. Erreichbar durch ein Stadttor aus dem 16. Jahrhundert sind hinter ihm neben alten, mit Pfannen gedeckten Häusern die mit einer Stuckfassade verzierte Pfarrkirche und die Wallfahrtskirche „Santa Maria delle Grazie“ zu bestaunen. Einzigartigkeit verrät ihr Musik- und Liedermuseum, das kostbare Sammlungen präsentiert.