Korridor im Schloss Sarre, Copyright: italien-sehenswertes.de

In Italien gibt es rund 25.000 Schlösser und Burgen, die noch heute über das gesamte Land verstreut, zu besichtigen sind. Viele der Schlösser und Burgen sind verfallen oder stark beschädigt, viele wurden im Laufe der Jahrhunderte stark modifiziert, andere wiederum sind bis heute noch in ihrer Ursprünglichkeit erhalten.

Allen Schlössern und Burgen gemein, ist die Faszination, die sie ausüben. Jedes Monument hat dabei seine eigene Geschichte zu erzählen.

Auf jeder meiner dutzenden Italienreisen besuche ich Schlösser und Burgen, versuche dabei die Schönheit der Monumente einzufangen und schaue mir, sofern es möglich ist, das Innenleben an. Nachfolgend habe ich die wesentlichen Schlösser im Aostatal zusammengestellt. Die Liste wird von mir nach und nach vervollständigt.

Castello di Chatel-Argent mit Blick auf das Tal, Villeneuve, Copyright: italien-sehenswertes.de

Châtel-Argent in Villeneuve, 1237; gegründet von Savoia; im 11. Jh.. gehörte das Gebiet um das Schloss dem Schlossherrn von Bard. 1191 hat Ugone von Bard das Schloss Savoia und später seinen zwei Kindern überlassen. Amedeo II von Savoia übertrug das Châtel-Argent Aimone und Marco, den beiden Kindern von Ugo II. 1605 übertrug Carlo Emanuel I von Savoia das Schloss auf Pietro Leonardo Roncas. Es folgten weitere Übertragungen bis es in den Besitz der Familie Coardi di Carpeneto fiel. Die Familie war der letzte Besitzer des Schlosses. Danach wurde es verlassen und verfiel bis auf einige Reste und einer Ruine.

Castello di Aymavilles, Copyright: italien-sehenswertes.de

Castello di Aymavilles, 12 Jh. Charakteristisch sind die 4 Türme und der quadratische Umriss. Erste Dokumente stammen aus dem Jahr 1278. Somit gehört das Schloss zu den ersten Schlössern im Aostatal. 1357 Aimone di Challant, welcher drei Jahre vor der Feudalisierung Aymavilles durch Amedeo VI di Savoia feudalisiert war, gab die Stärkung der Struktur des Schlosses in Auftrag. So wurden die vier Türme im Stil und in der Höhe als Zinnen realisiert. Zudem wurde ein Wehrerker, Schießscharte und eine doppelte Ummauerung konstruiert. Anfang des 18. Jhrdt. wurden die äußeren Festungsteile niedergeschlagen und das Land systematisch in Gärten und Terrassen verwandelt. Heute sind von der alten Struktur des Schlosses nur noch wenige Teile der auer und der vier Türme erhalten.

Castello di Introd, Copyright: italien-sehenswertes.de

Castello di Introd (Château d’Introd), erstmals erwähnt 1244, ursprünglich mit einfacher Struktur mit einem Quadrat als Basis und einer Mauer. 1260 baute Pierre Sarriod das Schloss zu einer Festung um. Die letzten Umbauten fanden im 15. Jhrdt. statt, wo es schließlich seine runde Form annahm. Nach dem Verkauf 1906 an den Cavalier Gonella wurde es 1910 vom Architekten Jean Chevalley restauriert und ist heute besuchbar (Tickets gbt es weiter unten in der Biglietteria an der Ecke). Das Schloss von Introd gehört heute den Conti Caracciolo di Brienza. Innen befindet sich eine schöne Ausgestaltung der Wände im Stil trompe-l’œil.

Castello di Saint-Pierre, Copyright: italien-sehenswertes.de

Castello di Saint-Pierre, in römischer Zeit zierte lediglich ein Turm das Schloss, nach dem 11. und 13. Jahrhundert besaß das Schloss zwei Türme. Bis in das 16. Jahrhundert wurden weitere Anbauten vorgenommen. Gegen Ende des 16. Jhrdt. nutze dann die Familie der Roncas das Schloss di Saint-Pierre als Urlaubssitz. Die größten Umbauten wurden 1880 durch Baron Bollati, Eigentümer des Schlosses, vorgenommen. Es wurden die vier noch heute sichtbaren Türmen erschaffen. Danach ging das Schloss in den Besitz der Gemeinde. Heute befindet sich im Schloss das Nationalmuseum.

Castello di Sarre, Copyright: italien-sehenswertes.de

Castello di Sarre, 1242, im Jahr 1242 wurde das Castello di Sarre von Jacques de Bard erbaut. Heute zeugt nur noch die Basis des Turmes von der ursprünglichen Erbauung. Anfang des 17. Jh. gelang das Schloss in den Besitz von Baron Jean-Francois Ferrod. Dieser riss alles, bis auf den Turm, nieder und gestaltete das Schloss neu. Nach Rapet, Nicole di Bard und Gerbore gelang das Schloss im Jahr 1869 für 55.000 Lire in den Besitz von Vittorio Emanuele II (die Angaben gehen aus den Schriftend es Notars Leonardo Gerbore di Aosta vor). Dieser gestaltete den Turm zum einem Observatorium um, beließ jedoch die ursprüngliche Architektur. Vittorio Emanuele II war ein begeisterter Jäger, der das Innere des Schlosses mit seinen Jagdtrophäen kunstvoll austattete. Umberto I setzte die Innengestaltung des Schlosses fort. Zuletzt wohnten die Prinzen des Piemont, Umberto und Maria José im Schloss, bis es 1989 in denBesitz der Region Aostatal gelang. Heute ist das Schloss begehbar und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Castello Sarriod de la Tour, Copyright: italien-sehenswertes.de

Castello Sarriod de la Tour, 14. Jh., noch heute im mittelalterlichen Stil erhalten, ursprünglich nur mit einem Turm ausgestattet, im 15. Jh. wurde das Castello Sarriod de la Tour mit einer Mauer und dem noch heute sichtbaren Turm ausgestattet, bis 1922 wurde das Schloss von der Familie Sarroid bewohnt, was dazu führte, dass das Schloss heute noch gut erhalten ist, beispielsweise zieren im Turm bis heute Malereien aus dem Jahr 1470.

Weitere Schlösser und Burgen im Aostatal

Casaforte Aragon in La Salle, 1608
Castello superiore di Arnad, 12. Jh.
Castello inferiore di Arnad, 15. Jh.
Castello di La Mothe in Arvier, 11. Jh.
Castello di Montmayeur in Arvier, 13. Jh.
Castello di Avise, 1492
Torre dei balivi in Aosta, 12. Jh.
Castello Baraingin Point-Saint-Martin, 19. Jh
Forte di Bard, 19 Jh.
Castello del baron Gamba in Châtillon 
Castello di Blonay in Avise, 12. Jh.
Castello di Bosses in Saint-Rhémy-en-Bosses, 15. Jh.
Casaforte Bovet in La Salle, 13. Jh.
Casaforte Bozel in Morgex, 13. Jh.
Tour Bramafam in Aosta, 13. Jh.
Castello di Brissogne, 13. Jh.
Tour de Châtelard in La Salle, 13. Jh.
Castello di Champorcher, 13. Jh
Castello Charles in Perloz, 13. Jh.
Castello di Charvensod, 14. Jh.
Tour Chenal in Montjovet, 13. Jh.
Castello di Cly in Saint Denis, 12. Jh.
Castello di Cogne, 13. Jh.
Casaforte di Courmayeur
Castello di Écours in La Salle
Castello di Fénis, 14. Jh.
Castello di Graines in Brusson, 11. Jh.
Grand-Bâtiment in Pré-Saint-Didier
Maison Gerbollier in La Salle, 16. Jh.
Tour de Gignod, 12. / 13. Jh.
Castello di Issogne, 12. Jh.
Castello di Jovençan, 13. Jh.
Tour de l’Archet in Morgex, 10. Jh.
Castello di La Crête in Doues, 13. Jh.
Casaforte La Tour in Valpelline, 12. Jh.
Palazzo Marelli in Hône, 17. Jh.
Castello di Montfleury in Aosta, 18. Jh.
Castello di Nus, 13. Jh.
Castello di Pilato in Nus, 12. / 13. Jh.
Castello Pascal de la Ruine in Morgex, 14. Jh.
Castello Passerin d’Entrèves in Châtillon
Castello Passerin d’Entrèves in Saint-Christophe, 14. Jh.
Tour de Pramotton in Donnas, 12. Jh.
Castello di Quart, 12. Jh.
Casaforte di Rhins in Roisan
Tour Saint-Germain in Montjovet, 13. Jh.
Castel Savoia in Gressoney-Saint-Jean, 19. Jh.
Castello di Tour de Villa in Gressan, 12. Jh.
Castello di Ussel in Châtillon, 14. Jh.
Castello dei Vallaise in Perloz, 12. Jh.
Château-Verdun in Saint-Oyen
Castello di Verrès, 14. Jh.
Castello di Villa in Challand-Saint-Victor, 13. Jh.