Nicht jeder reist mit dem eigenen Auto nach Italien oder mietet sich ein Fahrzeug vor Ort. Es gibt viele Urlauber, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus, Bahn und Fähre in Italien setzen. Diese sind im Vergleich zu Deutschland wesentlich günstiger und verkehren selbst bis in die kleinsten Ortschaften. So gibt es Trenitalia, die zur Ferrovie dello Stato Italiane, der staatlichen Eisenbahngesellschafts Italiens gehört, überregional und regional verkehrende Busgesellschaften sowie Fähren und Flüge.

In Rom in einem Bus. Gut zu sehen ist der gelbe Entwerter für das Ticket.
In Rom in einem Bus. Gut zu sehen ist der gelbe Entwerter für das Ticket.

Wichtiges zu den Fahrkarten

  • Fahrkarten für regionale Busse kauft man in Tabacchi, Kiosken und Edicola, manchmal auch direkt im Bus; allerdings hängt ein Kauf im Bus von der Gemeinde ab; nicht alle Gemeinden gestatten das
  • Fahrkarten für Überlandbusse mit weiteren Strecken kauft man in der Regel online, manchmal kann man diese auch wie bei regionalen Bussen bei Tabacchi und Kiosken kaufen
  • Fahrkarten für Züge wie Trenitalia kauft man entweder an den Fahrkartenschaltern, Automaten oder online (besser ist online, da spart man sich die Entwertung und das ewige Anstehen am Schalter oder Automaten)
  • Fahrkarten für Fähren kann man online kaufen oder direkt am Hafen am Ticketschalter (empfehlenswert ist einige Tage vorab zu kaufen, damit die Fähre nicht zur gewünschten Zeit ausgebucht ist)
  • wichtig ist, dass Tickets für Busse und Bahnen in der Regel entwertet werden müssen, es sei denn, das Ticket ist bereits durch den Kauf automatisch entwertet wie beim Flixbus; in der Regel gilt eine Entwertung für regionale Busse und den Zügen von Trenitalia (mit Ausnahme von Online-Tickets)
  • eine Entwertung bei Bussen erfolgt normalerweise im Bus, bei Zügen außerhalb am Bahnhof vor dem Einsteigen an Entwertungsgeräten, Tickets die online bei Trenitalia gekauft wurden, müssen nicht entwertet werden

Regionale Busabfahrtszeiten verstehen

Fahrzeitenaushänge für Busse haben in der Regel verschiedene Angaben zu Zeiten. Für einen Urlauber ist dies oft nicht einfach zu verstehen. Wichtig zu unterscheiden ist die schulische und die nicht schulische Periode, also die Ferienzeit. Busse fahren dann zu veränderten Uhrzeiten ab. Ferienzeiten sind in Italien von Region zu Region unterschiedlich. Allen gleich sind jedoch die Sommerferien sowie die Ferienzeiten, die sich aus den gesetzlichen Feiertagen ergeben. Zudem ist oft zwischen Feiertagen und Ferienzeit (außerschulisch) zu unterscheiden. Häufig ist es so, dass Busse an Sonntagen deutlich reduziert verkehren, ebenso an Feiertagen und auch an Ferienzeiten.

Häufig gebrauchte Abkürzungen

  • FLS – feriale da lunedi a sabato (werkstags von Montag bis Samstag), nicht zu verwechseln ist das Wort „feriale“ mit Ferien
  • NSLS – non scolastica da lunedi a sabato (außerschulisch von Montag bis Samstag, heißt auf gut deutsch Ferienzeit)
  • SLS – scolastica da lunedi a sabato (schulisch von Montag bis Samstag)
  • FE – festivo (Feiertag)

Trenitalia – günstig an jeden Bahnhof reisen

Trenitalia gehört zur staatlichen Eisenbahngesellschaft Italiens und setzt regional verkehrende Züge sowie Schnellzüge für überregionale Ziele ein. Zu den Schnellzüge gehören Frecciarossa (FR AV, bis zu 300 km/h), Frecciargento (FA AV, bis zu 250 km/h), Frecciabanca (FB AV, bis zu 200 km/h), Euro City (EC, verbindet Nachbarländer mit Italien) und InterCity (IC), der Städte in Italien miteinander verbindet. Daneben gibt es noch die regionalen Züge (R, RV, S, M), die nahe Ziele miteinander verbinden.

Mit Trenitalia kommt man günstig an jeden Ort in Italien, der über einen Bahnhof verfügt. Aufpassen sollte man bei Ortschaften, die auf einem Hügel wie in Umbrien liegen. Zumeist liegt der Bahnhof dann unten am Fuße des Hügels und die Ortschaft oben auf dem Hügel.

Ein Beispiel ist Assisi. Der Bahnhof liegt 2,5 km von Assisi entfernt im Tal. Es gibt zwar einen regionalen Bus, der ab dem Hauptbahnhof nach oben zur Ortschaft fährt, aber auch nicht alle paar Minuten. Hier ist also ein wenig Warten gefragt. Die Kommune in Spoleto hat das ganz einfach gelöst. Auch hier hält der Zug nicht im Zentrum und für Urlauber mit Gepäck ist es doch relativ weit bis ins Zentrum zu laufen. Es gibt auch hier regionale Busse, aber auch ein von der Kommune betriebenes Taxi, das zum Festpreis von 15 € Personen vom Bahnhof zum Zentrum von Spoleto befördert. Das Taxi sollte vorab am besten über Whatsapp gebucht werden. So vermeidet man unnötiges Warten.

Alibus – der Bus für Neapel

Der Alibus in jedem ein Begriff, der schon einmal nach Neapel geflogen ist. Dort wartet der Bus am Airport und bringt Urlauber schließlich zum Hauptbahnhof, zum Hafen und ins Zentrum. Folgende Haltestellen werden dabei angefahren:

  • Flughafen (Endstation)
  • Piazza Garibaldi/Hauptbahnhof (M1/M2/FS)
  • Varco Immacolatella (Haltestelle Porto Napoli, Hafen)
  • Molo Beverello (Endstation) M1 Municipio
  • Varco Pisacane (Haltestelle Porto Napoli, Hafen)
  • Piazza Garibaldi/ Hauptbahnhof (M1/M2/FS)
  • Capodichino Internationaler Flughafen (Haltestelle/Endstation)

Der Bus verkehrt täglich jede 15 Minuten. Das Ticket kann im Bus für 5 € gekauft werden. Von Flughafen bis zum Hauptbahnhof benötigt der Bus 15 Minuten, vom Flughafen zum Hafen 35 Minuten, vom Hafen zum Hauptbahnhof zurück 20 Minuten.

Adriabus – Gubbio – Urbino – Pesaro – Fano

Adriabus verkehrt hauptsächlich in der Provinz Pesaro-Urbino, verbindet jedoch historisch wichtige Städte und Dörfer wie Gubbio im Umbrien mit der Adriaküste. Für Urlauber interessant sind insbesondere die Buslinien 22R Urbino – Fabriano, wobei hier Gubbio angefahren wird, 99A Pesaro – Fano, 130/131 Gradara – Cattolica – Gabicce Mare – Pesaro sowie 35 Pesaro – Marotta. Die Preise liegen hier ebenso sehr preiswert. Eine Fahrt von Urbino nach Gubbio kostet beispielsweise 6,20 Euro.

Curcio – Emilia-Romagna und Marken

Curcio ist ein Busunternehmen mit Sitz in Salerno in Kampanien. Von Sapri aus fährt der Bus nach Rimini und zurück und hält an unzähligen Haltestellen, unter anderem in Perugia, Assisi, Gubbio, Pesaro, Riccione, Rimini. Zudem fährt ein Bus Ziele in der Emilia-Romagna wie Parma, Reggio-Emilia-Modena und Bologna, aber auch Arezzo in der Toskana an sowie ein Bus Rom Fiumicino, Rom Tiburtina und Rom Anagnina.

Flixbus – von Nord nach Süd

Flixbus ist nahezu jedem von uns ein Begriff. Flixbus agiert auch in Italien sehr viel, vor allem im Süden in Kalabrien und Apulien, wo der Bus zahlreiche Ortschaften anfährt. Der Bus verbindet auch direkt Flughäfen mit nahen Ortschaften wie Neapel, Rom und Mailand Malpensa, aber auch weit entfernten Orten wie Mailand Malpensa mit Perugia.

Itabus – günstig quer durch Italien reisen

Itabus, ein Busunternehmen mit Sitz in Rom und unverkennbaren rotfarbenen Bussen, hat sich im günstigen Preissegment angesiedelt. Mit den Bussen kann man quer durch Italien fahren. Erstaunlicherweise werden Umbrien und das Aostatal nicht angefahren, ebenso nicht Sardinien. Alle anderen Regionen Italiens werden von Itabus angesteuert.

Interessant sind die niedrigen Preise. Genua nach Alessandria kostet 1,99 Euro, ebenso Asti nach Genua, Florenz nach Genua 3,87 Euro, Asti nach Turin nur 4,40 Euro, Bologna nach Turin 7,87 Euro, Ancona nach Rom nur 4,87 Euro, Battipaglia nach Rom 4,97 Euro, Bergamo Orio al Serio Airport nach Florenz 7,97 Euro, Bergamo Flughafen nach Bozen 14,90 Euro und Bologna nach Bergamo Flughafen nur 4,97 Euro sowie viele weitere andere Destinationen. Ein Blick lohnt sich hier.

Cilentobus – der Bus für den Cilento

Wer in Kampanien unterwegs ist und sich beispielsweise Paestum, Neapel und Acciaroli anschauen möchte, der kann auf den Cilentobus zurückgreifen, Dieser verbindet auch direkt den Flughafen Neapel mit Pompeji, Salerno, Paestum, Neapel Hauptbahnhof und vielen Stränden.

Marinobus – ideal für den Urlaub im Süden

Marinobus ist ein seit 1957 agierendes Busunternehmen in Italien. Es wurde in Irsina in der Basilikata nahe Matera gegründet. Aktuell fährt das Busunternehmen über 6.000 Reiseziele in Italien und Europa an. Die Busse sind überwiegend in einem satten Rot gehalten und komfortabel. Marinobus agiert in jeder italienischen Region. Auffallend sind die zahlreichen Haltestellen im Süden Italiens.

So hält Marinobus in Kalabrien in 48 Orten, in Apulien sogar in 75 Ortschaften, in der Basilikata in 25 Siedlungen und auf Sizilien in 18 Orten. Die Preise sind sehr günstig. So bezahlt man bei einer Buchung von zwei Monaten im Voraus von Mailand Malpensa nach Potenza in die Basilikata 55 Euro pro Fahrt, von Cesena nach Andria 35 Euro und von Florenz nach Rom 16 Euro.

Die Fähren SNAV, Siremar und Alilauro

Diese drei Unternehmen sind Fährbetriebe, die ab Neapel zu den umliegenden Inseln überfahren. Dabei steuern sie neben Ischia, Capri, Procida und Sardinien auch Korsika, die äolischen Inseln wie Stromboli und Palermo auf Sizilien an. Einige fahren sogar weiter bis nach Tunesien. Wer eine Fähre buchen möchte, der kann dies entweder online über Buchungsplattformen wie directferries.de oder direkt über die jeweiligen Fährgesellschaften tun. Wer einen Tagesausflug beispielsweise von Neapel oder Pozzuoli nach Procida plant, der sollte schauen, wann die letzte Fähre zurück geht, um so die Hinfahrt gut zu planen. Empfehlenswert ist immer die erste Fähre hin und die vorletzte oder letzte Fähre zurück zu nehmen. So hat man den gesamten Tag auf der Insel.