Bologna ist die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, die rund 54 m über dem Meeresspiegel, an der Mündung des Reno-Tals, an der Via Emilia liegt. Ihre rund 395.000 Einwohner, die Bolognesi, leben auf einer Fläche von etwa 140,86 km2. Im Jahr 2021 wurden die Arkaden von Bologna in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Das Wahrzeichen der Stadt: die beiden Türme Asinelli und Garisenda
Das Wahrzeichen der Stadt: die beiden Türme Asinelli und Garisenda

Entfernungen zu den umliegenden Städten

Flughafen Bologna – 9 kmFlorenz – 108 km
Mailand – 215 kmModena – 43 km
Brescia – 195 kmFerrara – 48 km
Bergamo – 250 kmReggio Emilia – 72 km
Venedig – 154 kmRavenna – 79 km
Padua – 120 kmRimini – 114 km

Hier liegt Bologna

Lage von Bologna auf der Karte von Google Maps
Lage von Bologna auf der Karte von Google Maps

Vom Flughafen in die Stadt fahren

Urlauber, die am Flughafen Bologna landen und in das Zentrum der Stadt möchten, können mit Bus, Taxi und auch der Bahn gut verkehren. Für den Zug wurde eine spezielle Einschienenbahn gebaut, die den Flughafen mit dem Hauptbahnhof von Bologna verbindet.

Die „Marconi Express“-Züge wurden extra für Reisende geschaffen und haben keine Stufen oder andere Hindernisse, perfekt also für gehbehinderte Menschen. Alle Stationen sind mit kostenlosem Wi-Fi ausgestattet.

In nur 7 Minuten und alle 7 Minuten verbindet der Zug den Flughafen Bologna mit dem Stadtzentrum. Die Verkehrszeiten sind täglich von 5:40 Uhr früh bis Mitternacht. Rund 30 % der Energie stammt aus Photovoltaik.

Das Wetter in Bologna

Ich habe die nachfolgende Wetterkarte selbst erstellt. Zugrunde gelegt habe ich die Durchschnittstemperaturen und die Regentage in den Monaten des Jahres 2021. Wie man sieht, kann es auch im Juli und August regnen, obwohl diese Monate vielerorts als trocken und heiß beschrieben werden.

Das Wetter in Bologna im Jahresverlauf
Das Wetter in Bologna im Jahresverlauf

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Zweifelsohne gehören die Türme zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bolognas. Ursprünglich standen in der Stadt rund 100 Stück, von denen heute nur noch 17 erhalten sind. Zu den noch gut erhaltenen Türmen Bolognas gehören der Azzoguidi-Turm mit 61 m Höhe, der Prendiparte-Turm mit 59,50 m Höhe, der Asinelli-Turm mit 97,20 m Höhe, der auch gleichzeitig der höchste schiefe Turm Italiens ist, und der Garisenda-Turm mit 48 m Höhe, der ursprünglich jedoch 60 m hoch war und der im 12. Jahrhundert auf Geheiß der ghibellinischen Adligen errichtet wurde. Die beiden Türme Garisenda und Asinelli sind zugleich die Wahrzeichen der Stadt Bologna.

Der Garisenda-Turm, der etwas schräger als Asinelli ist, wurde von Dante Alighieri mehrfach in seiner Göttlichen Komödie erwähnt (Inferno, XXXI, 136-140):

«Qual pare a riguardar la Garisenda
’sotto ‚l chinato, quando un nuvol vada
sovr’essa sì, che ella incontro penda
tal parve Anteo a me che stava a bada
di vederlo chinare …»

„Wie Garisenda dem, der zu ihr aufblickt,
da wo sie überhänget, dann erscheinet,
wenn Wolken ziehn in umgekehrter Richtung,
so schien Antäus mir, der ich emporsah
sich büken ihn zu sehen …“

Dante Alighieri – Inferno, XXXI, 136-140
Der Torre Asinelli von innen
Der Torre Asinelli von innen

Diese Sehenswürdigkeiten sollten Sie erkunden

  • die beiden Türme Garisenda und Asinelli
  • der Botanische Garten mit Herbarium
  • der enorme Park „Parco della Montagnola“
  • die Reiterstatue von Guiseppe Garibaldi
  • der riesige Neptunbrunnen mit Figuren aus Bronze
  • der Palazzo d’Accursio aus dem 14. Jahrhundert
  • die mittelalterliche Piazza Maggiore
  • der Uhrenturm mit herrlicher Aussicht
  • die Basilica di San Petronio mit Aussichtsplattform
  • das Archäologische Museum
  • das Teatro Anatomico mit filigranen Skulpturen
  • die Statue von Luigi Galvani
  • der Palazzo Pepoli mit dem Museo della Storia (Heimatmuseum)
  • der Palazzo Bolognetti
  • die mittelalterliche Piazza Santo Stefano
  • die Basilica di Santo Stefano mit ihren 7 Kirchen
  • die Basilica di San Giacomo Maggiore mit ihren vielen Architekturstilen
  • das Oratorio di Santa Cecilia mit Bemalungen
  • das imposante Theater „Teatro Comunale di Bologna“
  • der Sitz der Universität, der Palazzo Poggi
  • die Chiesa di Santa Maria Maddalena mit ihren schönen Skulpturen
  • die Pinacoteca Nazionale di Bologna (Kunstmuseum)
  • die Porta San Donato aus dem 13. Jahrhundert
  • die anatomischen Ausstellungen Luigi Cattaneo
  • Piazza VIII Agosto mit ihrem Wochenmarkt
  • das Stadtviertel Quadrilatero mit seinen vielen Geschäften
  • die große Markthalle Mercato delle Erbe
  • das riesige Santuario Madonna di San Luca

Empfehlenswerte Restaurants und Pizzerien

  • Zerocinquantino in der Via Pescherie Vecchie, 3e nahe der Piazza Maggiore: ideal für den Mittagshunger; man sitzt mitten im Bologner Zentrum und kann lokale Gerichte, Salumi und Käse zu fairen Preisen genießen
  • Ristorante Da Cesari, Via de‘ Carbonesi, 8 südlich des Torre Catalani und südwestlich der Piazza Maggiore gelegenes günstiges, stilvolles Restaurant mit sehr leckeren traditionellen Gerichten. Unbedingt probieren!
  • Pizzeria Due Torri, Str. Maggiore, 3 nahe der beiden Wahrzeichen der Stadt, den Türmen Asinelli und Garisenda gelegene Pizzeria, die ideal für den Hunger zwischendurch ist und zugleich günstig.
Frischen Fisch findet man in Bologna in der Via Pescherie Vecchie
Frischen Fisch findet man in Bologna in der Via Pescherie Vecchie

In diesen Hotels schläft es sich gut

  • B&B Casa Faccioli, Via Caduti di Cefalonia, 2, gemütliches, günstiges und sauberes Bed & Breakfast wenige Schritte vom Neptunbrunnen entfernt. Ideal gelegen, um das Zentrum zu erkunden und nicht weit vom Hauptbahnhof.

Bologna verfügt über schmucke Sternehotels, aber auch über sehr einfache Pensionen und Hostels. Hier können Sie eine Unterkunft buchen:

Diese Geschäfte sollten Sie besuchen

  • Pescheria del Pavaglione, via Pescherie Vecchie, 14a, nahe der Piazza Maggiore; hier kann man alles was mit Meer zu tun hat kaufen und obendrein Fisch und Meeresfrüchte probieren
  • Salumeria Simoni, Via Drapperie, 5/2a, nahe der Piazza Maggiore, unbedingt reinschauen sollte man in diese Salumeria, die in Bologna eine lokale Institution für Schinken und Wurstwaren ist, die aber auch Balsamico-Essig aus Modena g.g.A. ausstellt und verkauft
  • Drogheria Gilberto, Via Drapperie, 5/A, neben der Salumeria Simoni gelegene Drogherie, die bereits seit 1905 in Bologna besteht. Hier bei Gilberto findet man auch die Majani-Schokoladen, ein historisches Unternehmen aus Bologna, das seit 1796 Schokolade produziert
  • Paolo Atti & Figli Panificio, Via Drapperie, 6/A, ist bekannt für seine Produktion von frischen Tortellini und das bereits seit 1868
  • Libreria Nanni, Via de‘ Musei, 8 nahe der Basilika San Petronio, diese Buchhandlung verfügt über eine riesige Auswahl an Büchern; sie ist die älteste Buchhandlung in Bologna, die auf seltene italienische und ausländische Texte spezialisiert ist
In Bologna wimmelt es nahezu an Marktständen und kleinen Botteghe
In Bologna wimmelt es nahezu an Marktständen und kleinen Botteghe

Wo kann man in Bologna parken?

  • Bologna Centrale Parking Station P1: direkt am Hauptbahnhof gelegen in der Via Giacomo Matteotti, 5, Parkplatz im Freien und in der Tiefgarage
  • Parcheggio Piazza VIII Agosto | APCOA: Parkhaus an der Piazza dell’Otto Agosto, 33
  • Parcheggio sotterraneo, Piazza dell’Otto Agosto unterirdischer Parkplatz südlich des Montagnola-Parks

Bologna in zwei Tagen erkunden

Bologna kann man gut in zwei Tagen erkunden. Der erste Tag sollte dem historischen Zentrum gewidmet werden, denn dort befindet sich der überwiegender Teil der Sehenswürdigkeiten. Der zweite Tag kann dann außerhalb des Zentrums stattfinden, denn auch dort gibt es zahlreiche sehenswerte Monumente, Palazzi und Kirchen zu entdecken.

Der erste Tag in Bologna

Vom Hauptbahnhof aus verbindet die Via dell’Indipendenza, die gleichzeitig eine der Hauptverkehrsadern der Stadt darstellt, die Piazza Maggiore.

Unterwegs kann man links den enormen Park „Parco della Montagnola“ aus dem 19. Jh. bestaunen, der auch Ruinen einer Burg aus dem 14. Jh. beherbergt. Unterwegs Richtung Süden zur Piazza Maggiore kommt man an einigen Kirchen sowie zahlreichen Läden vorbei, links an die Reiterstatue von Guiseppe Garibaldi bis zum riesigen Neptunbrunnen mit bronzenen Figuren und Meerjungfrauen aus dem 16. Jahrhundert. Der Neptunbrunnen von Giambologna (1566) steht auf dem angrenzenden Platz, unmittelbar gegenüber dem Palast von König Enzo (1244), der ehemalige Sitz des Stadtrats, in dem der Sohn von Friedrich II. 22 Jahre lang gefangen gehalten wurde.

Das Denkmal von Giuseppe Garibaldi
Das Denkmal von Giuseppe Garibaldi

Danach folgt in wenigen Schritten der prächtige Palazzo d’Accursio aus dem 14. Jahrhundert, der ein Kunstmuseum beherbergt und der die Piazza Maggiore flankiert. Auf der Piazza Maggiore befindet sich auch eine Touristeninformation, die Auskünfte zu Bus, Bahn und Sehenswürdigkeiten gibt, aber auch Tickets verkauft, beispielsweise für die Besichtigung des Turms Asinelli sowie der Uhrenturm, der besonders für Liebhaber von Panoramablicken einen einzigartigen Blick auf den Platz und die gesamte Stadt bietet.

Angrenzend an die Piazza Maggiore befindet sich die Basilica di San Petronio, eine enorme gotische Basilika mit unvollendeter Backstein- und Marmorfassade, die 22 kunstvolle Seitenkapellen aufweist. Ein rollstuhlgerechter Eingang ist vorhanden sowie eine Aussichtsplattform im Freien direkt auf der Basilika, die mit einem herrlichen Panoramablick auf die Stadt auf ihre Besucher wartet. Die Basilika wurde 1390 von Antonio di Vincenzo begonnen und erst im 17. Jahrhundert vollendet. Interessant ist das zentrale Portal der unvollendeten Fassade, das mit Flachreliefs und Skulpturen von Iacopo della Quercia (1425-38) geschmückt ist. Das Innere der Basilika besteht aus drei von Kapellen flankierten Schiffen, in denen sich zahlreiche Kunstwerke, darunter Fresken von Giovanni da Modena und Gemälde von Francesco Francia und Lorenzo Costa, befinden.

Ebenso auf der Piazza Maggiore befinden sich der Palazzo del Podestà aus dem 13. Jahrhundert, der später 1472 von Aristotile Fieravanti umgebaut wurde, der 1565-68 nach einem Entwurf von Vignola errichtete Palazzo dei Banchi und der Palazzo d’Accursio oder Palazzo comunale, der aus Gebäuden verschiedener Epochen und Künstler besteht. So besteht beispielsweise ein Teil von Fieravante Fieravanti (1425-28). Die große Madonna mit Kind, die sich an der Fassade befindet, besteht aus Terrakotta und wurde von Niccolò dell’Arca 1478 geschaffen.

Nur wenige Schritte hinter der Kirche, in der Via dell’Archiginnasio befindet sich das Archäologische Museum in einem Palast aus dem 15. Jh. mit ägyptischen, römischen und etruskischen Exponaten.

Südlich davon kommt man zum Teatro Anatomico, einem Saal aus dem 16. Jh. mit filigranen hölzernen Skulpturen, der früher für Vorlesungen der Anatomie und Sektionen genutzt wurde.

Wer gut hinschaut, kann in Bologna versteckte Kanäle finden
Wer gut hinschaut, kann in Bologna versteckte Kanäle finden

Läuft man ein wenig südlich, so kommt man in wenigen Minuten zur Via Farini vorbei an der Statue von Luigi Galvani auf der gleichnamigen Piazza. Nun biegt man auf die Via Farini links ab und läuft diese rund 200 m immer entlang der schönen Portici (Arkaden) bis links die Via Castiglione zu sehen ist. Diese dann links einbiegen und folgen vorbei am Heimatmuseum, dem Palazzo Pepoli mit dem Museo della Storia di Bologna, dem weiter nördlich befindlichen Palazzo Bolognetti bis zur Kreuzung und Piazza, an denen links die beiden Türme Garisenda und Asinelli zu bewundern sind.

Wer jedoch auf der Via Farini noch für rund 200 m bleibt, kann dann links in die Via Santo Stefano einbiegen und gelangt somit zur Piazza Santo Stefano, die eine der faszinierendsten Plätze Bolognas ist und dann weiter zu den Türmen Garisenda und Asinelli. Auf ihr befindet sich ein Komplex aus sieben Kirchen, die ein Meisterwerk der religiösen Architektur darstellen. Die Basilica di Santo Stefano besteht aus sieben Gebäuden, die im Laufe der Jahrhunderte stetig verändert und erweitert wurden und die den heiligen Stätten in Jerusalem nachempfunden sind. Die Gründung der Kirche wird dem heiligen Petronius zugeschrieben. Sie geht vielleicht auf das 5. Jahrhundert zurück. Die meisten Gebäude stammen jedoch aus dem 11. bis 12. Jahrhundert. Auf diese Weise stellt der Komplex der Basilika mit ihren sieben Kirchen die Entwicklung der Stadt von ihren Anfängen bis heute dar.

Die beiden großen Klosterkirchen wurden im 13. Jahrhundert errichtet, wobei die Kirche des Heiligen Dominikus aus dem Jahr 1221 im Jahr 1728 von Francesco Dotti umgebaut wurde. In dieser befindet sich die berühmte Arche des Heiligen Dominikus mit Flachreliefs von Nicola Pisano und Fra Guglielmo (1267) sowie Statuen von Niccolò dell’Arca und Michelangelo. Die Kirche des Heiligen Franziskus (1236-63) hingegen ist im gotischen Stil mit einer Apsis mit Sonnenkapellen und einem großen Marmoraltar von Dalle Masegne (1388-92) errichtet. In der Nähe befinden sich malerische Arkaden aus dem 13. Jahrhundert.

Der Turm Asinelli kann anschließend besichtigt werden, von den aus man eine spektakuläre Aussicht genießen kann.

Wer an den Türmen vorbei auf die Via Zamboni biegt und diese folgt, der erreicht die Piazza Rossini, auf der die Basilica di San Giacomo Maggiore steht, eine Kirche aus der Renaissance aus dem 14. Jh. mit verschiedenen Stilen der Architektur. Unmittelbar danach folgt das Oratorio di Santa Cecilia mit schönen Bemalungen und das Teatro Comunale di Bologna, ein imposantes Theater aus dem Barock von 1763.

Wenige Schritte weiter befindet sich der Palazzo Poggi, ein enormes Gebäude aus dem 16. Jh., das heute der Sitz der Universität Bologna ist. In ihm warten schöne Fresken und vielfältige wissenschaftliche Ausstellungen.

Die Chiesa di Santa Maria Maddalena ist unweit entfernt, ebenso auf der Via Zamboni, die im Inneren schöne Skulpturen aufzuweisen hat und besucht werden sollte. Nahezu gegenüber befindet sich die Pinacoteca Nazionale di Bologna, das Kunstmuseum, das Werke vom 13. bis 18. Jh. ausstellt.

Wer die Via Zamboni bis zum Ende folgt, es sind nun nur noch wenige Schritte, der kommt unweigerlich zur Porta San Donato, einer imposanten Ruine eines Stadttors und Wachturms aus dem 13. Jahrhundert, das einst ein Teil der Stadtmauer war.

Nun biegt man auf die Via Irnerio ein und folgt diese vorbei an den Collezione delle Cere Anatomiche „Luigi Cattaneo“, sprich den anatomischen Ausstellungen, dem Botanischen Garten mit Herbarium bis zum eingangs beschriebenen enormen Park Montagnola. Gegenüber befindet sich die Piazza VIII Agosto, auf der stets ein großer Wochenmarkt abgehalten wird.

Zum Mittagessen sollte unbedingt die typische Bologneser Küche probiert werden, am besten in den Osterien und den Restaurants in der Via Belle Arti und der Via Augusto Righi. Gut zu Abend kann man in den Lokalen rund um den Mercato delle Erbe, die größte Markthalle des Zentrums, speisen oder aber im Quadrilatero, der an die Piazza Maggiore angrenzt, einen Aperitif einnehmen.

Der zweite Tag in Bologna

Sicht auf das Santuario Madonna di San Luca
Sicht auf das Santuario Madonna di San Luca

Für den zweiten Tag sollte man sich unbedingt einen halben Tag oder einige Stunden Zeit nehmen, um die Wallfahrtskirche von San Luca, dem Santuario Madonna di San Luca, zu besuchen. Zu Fuß ist dies möglich, jedoch sollte man beachten, dass es vom Hauptbahnhof in Bologna aus 5,5 km sind, die zu bewerkstelligen sind. Alternativ gibt es die öffentlichen Verkehrsmittel wie den Bus Nr. 671 und den Bus Nr. 850, die beide direkt ab dem Hauptbahnhof bis Meloncello alle 60 Minuten fahren. Danach sind es noch 2 km zu Fuß. Oder man nimmt den Touristenzug, der in Bologna verkehrt. Auch dieser bringt einen zum Santuario mit seiner riesigen Kuppel auf dem colle della Guardia (Guardia-Hügel), das von Carlo Francesco Dotti aus dem Jahr 1723 stammt. Dort gibt es auch ein Restaurant mit Pizzeria für einen kleinen Snack am Mittag mit einer herrlichen Panoramasicht.

Für die Kleinen eignet sich danach ein Besuch im Dinosaurierpark (Dinosauri in Carne e Ossa) in San Lazzaro di Savena, wo sie verschiedene Saurierarten im Gelände bestaunen können.

Wer Lust auf weitere Sehenswürdigkeiten verspürt kann sich das Collegio di Spagna (Matteo Gattapone, 1365) und den Palazzo della Mercanzia (1384) ansehen, die prächtige Beispiele der Zivilarchitektur des 14. Jahrhunderts in Bologna sind.

Die bürgerliche Architektur erlebte im 15. und 16. Jahrhundert in Bologna eine besondere Blütezeit. Es entstanden einige der schönsten Adelspaläste wie der Palazzo Isolani oder Palazzo Bevilacqua Ariosti, die zunächst von der Toskana inspiriert wurden und später dann von Rom wie der Palazzo Fantuzzi, der Palazzo Dal Monte, der Palazzo Sanguinetti und der Palazzo Archiginnasio von Antonio Morandi, bekannt als Terribilia aus dem Jahr 1563, ehemals Sitz der Universität.

Im 16. und 17. Jh. wurden die Bologneser Palazzi mit malerischen Dekorationen im Inneren bereichert. So schmückte Pellegrino Tibaldi den Palazzo Fava, dann arbeiteten die Carracci in den Palazzi Fava, Magnani und Sampieri und im 17. und 18. Jahrhundert vervollständigten „Quadraturisten“ und „Perspektivmaler“ diese prächtigen Residenzen.

Die Aktivität der Künstler in Bologna drückte sich auch in der Rekonstruktion mehrerer Kirchen aus, wie zum Beispiel in der S. Maria della Vita von Giovan Battista Bergonzoni, die mit einer berühmten Pietà von Niccolò dell’Arca im Inneren wartet.

Der Charakter der Stadt

Noch heute ist der ursprüngliche römische Kern mit seinen rechteckigen Inseln, den 10 Toren und das Forum im Bereich von Palazzo d’Accursio zu erkennen. Auf diesem antiken römischen Stadtplan entwickelte sich Bologna strahlenförmig mit Straßen, die ohne Unterbrechung von charakteristischen Säulengängen gesäumt werden, den herrlichen Arkaden, und alten historischen Palazzi, die aus dem typisch emilianischen Material, dem roten Backstein, gebaut wurden.

Die erste Mauer wurde 1327-90 durch eine zweite ersetzt, die jedoch leider Anfang des 20. Jahrhunderts nahezu komplett abgerissen wurde. Die Ausdehnung der Stadt war enorm, man brauchte Platz. Die Mauer entspricht dem Grundriss der heutigen Ringstraßen.

Bologna dehnte sich immer mehr entlang der Via Emilia aus und überschritt bereits die Grenzen der Gemeinde. Das historische Zentrum fungierte nun nicht mehr zu Wohnzwecken, sondern wurde ein Kern von Dienstleistungen und Büros. Wohngebiete wurden nach außen gelegt, wie auch weitere spezialisierte Viertel wie Messen, Justiz und Universität.

Interessant ist, dass Bologna in den Jahren von 1950 bis 1960 eine der höchsten Bevölkerungswachstumsraten des Landes hatte. 1951 lebten in der Stadt 340.526 Menschen, 1961 waren es schon 448.679. Der Anstieg hielt bis in den Anfang der 70er Jahre an. 1971 zählte Bologna 490.748 Einwohner. Die starke Zuwanderung begründete sich darauf, dass vor allem Menschen aus dem Süden und den Bergen nach Bologna gingen, um dort Fuß zu fassen, zu studieren und später zu arbeiten.

Seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre ist Bologna von den für Großstädte typischen Deglomerationsprozessen betroffen. Die Einwohnerzahl sank zwischen dem Zeitraum von 1971 und 1981 um 6 %. Bis 2001 waren es sogar 11 %. Die Einwohnerzahl von Bologna pendelte sich auf 370.363 ein.

Rund zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, aber auch viele im Maschinenbau, in der polygraphischen Industrie, in der Lebensmittelindustrie, in der pharmazeutischen und chemischen Industrie sowie in der Schuh- und Bekleidungsindustrie.

Nachdem der Hauptbahnhof im Jahr 1858 eröffnet wurde, der später durch die Via Indipendenza mit dem Stadtzentrum verbunden wurde, entstanden mit der Piazza Cavour im Jahr 1861 und der Piazza Minghetti im Jahr 1893 neue Stadtviertel.

Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt zahlreichen Bombenangriffen ausgesetzt, was große Schäden und zu vielen zivilen Opfern führte. Nach dem Krieg wurde Bologna wieder aufgebaut, wobei in den 1950er und 1960er Jahren ein regelrechter Bauboom einsetze. So wurde Bologna in dieser Zeit entlang der Ebene und auch nach Süden in Richtung der Hügel vergrößert.

Es entstanden auf Grundlage des 1949 ins Leben gerufenen INA Casa Plan in den Vorstädten wie in Due Madonne, in Cavedone in San Donato, in Borgo Panigale und in anderen Gebieten wichtige Wohnviertel mit Häusern für Arbeiter. Eines der bedeutendsten städtebaulichen Maßnahmen der Nachkriegszeit ist der 1957 begonnene und 1962 eingeweihte Bau des westlich gelegenen Stadtteils Barca, der für etwa 40.000 Einwohner ausgelegt ist.

Das erste Pilastro-Viertel mit vielen Sozialwohnungen wurde 1966 in den nordöstlichen Vororten eingeweiht. Allerdings verfiel das Gebiet trotz Instandhaltungsmaßnahmen schnell, denn es herrschte ein Mangel an grundlegende Dienstleistungen wie Wasser, befestigte Straßen und öffentlicher Verkehr.

Dank eines neuen Plans werden in Bologna nun viele stillgelegte Gebäudekomplexe wieder nutzbar gemacht wie zum Beispiel die Umgestaltung des Areals der Manifattura delle Arti im alten Hafenviertel der Stadt (1996-2003), in dem sich heute die Filmbibliothek, Ausstellungsräume, ein Kino und Bereiche der Universität befinden.

So entstand Bologna

Es wurden im Gebiet von Bologna Überreste spätbronzezeitlicher Siedlungen sowie bedeutende Überreste von Hütten aus der Villanovakultur gefunden, die auf die Eisenzeit im 10.-9. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.

Ende des 6. Jahrhunderts siedelten sich die Etrusker im Gebiet an, um den Handel mit dem Mittelmeerraum, insbesondere mit Griechenland, zu verstärken. Es entstand die Stadt Velzna (lateinisch Felsina), die mit der Eroberung durch die Boii (Boier) in der Mitte des 4. Jahrhunderts eine lange Zeit des Niedergangs erlebte. Im Jahr 189 v. Chr. entdeckten die Römer das Gebiet und gründeten eine Kolonie mit 3.000 Männern. Diese Kolonie nannten sie Bononia.

Bereits unter den Villanovern und später unter den Etruskern erlangte die Stadt eine zunehmende landwirtschaftliche, industrielle und kommerzielle Bedeutung. Der Konsul Marcus Aemilius Lepidus eröffnete die Via Emilia von Rimini nach Piacenza und die Via Flaminia, die durch Arezzo führte und verband somit die Stadt direkt mit Mittelitalien.

Mit Caius Flaminius wurde die Stadt auch zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt (187 v. Chr.). Später wurde sie nach dem Sozialen Krieg (91-88 v. Chr.) in ein Municipium umgewandelt und darauffolgend von Markus Antonius wieder in eine Kolonie zurück verwandelt. Fakt ist, dass Bononia 53 n. Chr. durch einen Brand zerstört wurde. Kaiser Claudius ließ die Stadt sofort wieder aufbauen. Um 410 war Bononia dann den Ansturm der Westgoten unter Alarich ausgesetzt. Sie hielt stand, war aber verdammt im weiteren Verlauf des 4. Jh. unterzugehen.

Bologna im Frühmittelalter

Bologna befand sich wie alle norditalienischen Städte unter dem Druck der barbarischen Invasionen zu Beginn des Mittelalters in einem desorganisierten und verfallenen Zustand. Kurz nach 400 wurde der erste Bischof, Zama, ernannt. Diesem folgte Petronius, der laut der Überlieferung die bedeutende Gruppe von Kirchen gründete, die später das Neue Jerusalem, die heutige Basilika Santo Stefano, bildet.

Während der Herrschaft Theoderichs und seiner Nachfolger blieb Bologna im gleichen Zustand wie unter dem römischen Kaiserreich, nur, dass Bologna nun auf Ravenna, den Regierungssitz, ausgerichtet war und nicht wie unter den Römern auf Rom. Dies blieb auch unter Byzantinischer Herrschaft bis zum 7. Jahrhundert so. Ravenna war der Regierungssitz. Später wurde Bologna von den Langobarden unter Liutprand (727-28) verwüstet. Erst als die Franken in Italien einfielen, konnten die Langobarden zurückgedrängt und Bologna an den Papst abgetreten werden. Aus alten Dokumenten geht hervor, dass Bologna trotz der Abhängigkeit vom Papst ein unabhängiges Leben führen konnte. Die Stadt verfügte sogar über eine eigene Bürgermiliz.

Bologna nach dem Jahr 1000

Alles begann mit der Unabhängigkeit der Kirche von Bologna von Ravenna mit dem Konzil von Guastalla im Jahr 1106. Dadurch konnte sich Bologna als unabhängige Gemeinde etablieren und gegen den Kaiser kämpfen, dessen Festung sie im Jahr 1114 zerstörten und mit diesem dann im weiteren Verlauf der Geschichte ironischerweise ein Abkommen schlossen. Bologna betrachtete sich als unabhängig, auch wenn sie sein Lehen blieb, und handelte eigenständig. Die Stadt verwaltete nach eigenem Gutdünken, führte Kriege gegen ihre Nachbarn und beschränkte sich höchstens darauf, den Vertretern des Kaisers den Ehrentribut zu zahlen.

An der Spitze der Regierung von Bologna standen entweder zwei, vier oder mehr Konsuln, die über die komplette exekutive, richterliche und militärische Macht verfügten. Das Parlament oder die Generalversammlung konnte Gesetze erlassen, während kleinere Maßnahmen im Kleinen Rat erörtert wurden. Darüber hinaus gab es weitere untergeordnete Magistrate wie die Steuerinspektoren, Straßen- und Wasserinspektoren, den Schatzmeister, die Marktinspektoren, die Schadensgutachter und die Nachtwächter.

Die Bürger waren zu dieser Zeit in Bologna in vier Viertel eingeteilt, die der Aufteilung der Stadt nach dem römischen cardo (Hauptachse, oft Nord-Süd-Ausrichtung) und decumanus (Ost-West-Achse) entsprachen, die sich unter dem Palast des Podestà kreuzten.

Bis dahin war Bologna in ihrer Ausdehnung nur so groß wie ihre Stadtmauern vorgaben. Erst viele Jahre später dehnte sich die Stadt über die Stadtmauern aus. Zu dieser Zeit, als Bologna noch recht klein bis zu ihren Stadtmauern reichte, mussten Feudalritter ihre Waffen abgeben und sich der Kommune selbst unterwerfen, indem sie vom umgebenden Land in die Stadt zogen, auch wenn ihnen das nicht sehr schmeckte.

Zur gleichen Zeit entflammten Kämpfe zwischen den Welfen und den Ghibellinen, die dann später zu erbitterten Kämpfen führen sollten. In Bologna gab es zwei bedeutende Familien, die die beiden Parteien vertraten: die Geremei und die Lambertazzi. Nach einer Zeit der abwechselnden Vorherrschaft der Lambertazzi (Ghibbelinen und somit konservativ) und der demokratischen Partei, der Geremei (Welfen), gewannen die Geremei mehr und mehr an Macht, bis sie 1228 die Anerkennung der Kompanien erreichte und 1274 die Lambertazzi-Familie stürzen konnte. Von diesem Moment an verfiel Bologna.

Die Gründung der Universität von Bologna

Über das genaue Gründungsdatum ist nicht viel bekannt, nur, dass in Bologna seit dem Ende des 10. Jahrhunderts eine Schule für Grammatik und Rhetorik existierte und dass auch in dieser Zeit die ersten Grundlagen des Rechts studiert werden konnten. Ein Dokument aus dem Jahr 1067 beweist, dass in Bologna erstmals ein doctor legis erwähnt wird. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem Zentrum für die Verbreitung der Ideen von Wissenschaft und Kultur.

Bologna unter der Macht der Kirche

Bologna wuchs rasant und nahm immer mehr eine vorherrschende Stellung in der Emilia und Romagna ein. Mit der erfolgreichen Schlacht von Fossalta im Jahr 1249 wurde der Sohn Friedrichs II., Enzo, König von Sardinien, gefangen genommen. Gegen den Willen seines Vaters wurde er 22 Jahre lang im Palazzo gegenüber dem Neptunbrunnen gefangen gehalten. Allerdings soll er wie ein Herrscher behandelt worden sein.

Einige Jahre später kam es in der Schlacht von Primaro zu einem Zusammenstoß mit Venedig, bei dem sich der Wohlstand, der Reichtum und die Macht in Bologna manifestierten. Gebäude und Bauwerke wurde renoviert, die Stadt wurde erweitert, Denkmäler wurden aufgestellt.

Ein neuer Bürgermeisterpalast wurde im Zentrum Bolognas errichtet, Türme schossen in die Höhe und Straßen wurden geöffnet. Der Hauptplatz, die Piazza Maggiore, wurde vergrößert, die Kirche des Heiligen Franziskus (Basilika San Francesco) wurde erhöht und Niccolò Pisano wurde beauftragt, das Grab des Heiligen Dominikus zu gestalten.

Erst gegen Ende des Jahrhunderts gab es einen politischen Niedergang, als Rudolf von Habsburg 1274 auf seine Rechte an den Ländereien des Exarchats zugunsten der Kirche verzichtete. So gelangte Bologna in die Hände von Papst Benedikt XI. Dieser entsandte zu Beginn des 14. Jahrhunderts Kardinal Matteo Orsini als seinen Legaten, der jedoch wenige Jahre später auch schon wieder ausgewiesen wurde, da er als Wucherer galt und überzogene Forderungen stellte. Bologna blieb jedoch trotz Ausweisung von Orsini und anderen unbedachten Legaten seit Beginn des 14. Jahrhunderts bis 1859 unter der Herrschaft der Kirche (bis auf wenige kurze Unterbrechungen).

Die Renaissance in Bologna

Bologna war gesegnet an reichen und prominenten Familien mit einer großen Anhängerschaft, die allesamt nach der Stadtregierung streben wollten. Allen voran ist die Familie Pepoli zu nennen, die erstmals um 1320 mit Romeo Pepoli einen erfolglosen Versuch wagte, sich zum Herrscher ausrufen zu lassen. Dies schlug fehl, jedoch gelang es seinem Sohn Taddeo 1337, der nur 10 Jahre später starb. Nachfolger wurden seine beiden Söhne Giovanni und Giacomo, die Feinden und den Ansprüchen des Papstes ausgeliefert waren. Als es ihnen reichte, verkauften sie Bologna 1350 an den mächtigen Erzbischof von Mailand, Giovanni Visconti.

Visconti starb nur vier Jahre später 1354. Bologna fiel dann in die Hände von Giovanni da Oleggio, der den Erzbischof vertrat. Auch seine Herrschaft war nur von kurzer Dauer, denn 1360 eroberte Egidio Albornoz die Stadt und etablierte dort dauerhaft die päpstliche Regierung.

Bologna wurde also weniger friedlich der Kirche unterworfen, was die Bologneser auch dem Papst spüren ließen. Sie blieben der päpstlichen Herrschaft feindlich gesinnt und erhoben sich bereits 1376, um eine unabhängige Republik zu gründen. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer. 1394 versuchte Giovanni I. Bentivoglio Bologna zu beherrschen, was ihm nicht gelingen sollte, sondern erst für eine kurze Dauer 1402, in dem Jahr, als er bei Casalecchio besiegt und getötet wurde.

Danach wurde Bologna von Gian Galeazzo Visconti erobert, der jedoch plötzlich starb und die Stadt 1403 wieder an den Papst fiel. Schließlich gelang es Giovanni II Bentivoglio, Sohn von Annibale I, Bologna im Zeitraum von 1462 bis 1506 zu regieren. In dieser Zeit blühte Bologna kulturell und wirtschaftlich auf. Die Stadt zog durch ihre Universität zahlreiche Gelehrte und Künstler an. Die Wissenschaften blühten auf. Überall entstanden neue Paläste, Kirchen und Denkmäler. Grandiose Feste wurden abgehalten. Im Jahr 1506 floh Giovanni, der in der letzten Periode seiner Herrschaft durch sein enormes tyrannisches Verhalten großen Unmut bei der Bevölkerung erregt hatte.

Wieder einmal zog der Papst in die Stadt ein, dieses Mal mit Unterstützung der Franzosen.

Bologna vom 16. bis zum 19. Jahrhundert

Mit dem Ende der Herrschaft von Bentivoglio regte sich politisch in Bologna für eine lange Zeit nichts mehr. Ebenso erlebte die so blühende Universität durch wenige Schüler und schlechter Lehrer eine große Dekadenz. In der Kunst wurde die Caracci-Schule geboren und in den Wissenschaften machten sich Persönlichkeiten wie Luigi Ferdinando Marsili, Luigi Galvani, Ulisse Aldrovandi und Marcello Malpighi einen Namen.

Erst unter Kardinal Prospero Lambertini, der spätere Papst Benedikt XIV. (1740), wurde der Bologner Universität neues Leben eingehaucht.

Nachdem Bologna unter die napoleonische Herrschaft fiel, erhoffte sich die Stadt die Unabhängigkeit auf dem Wiener Kongress – jedoch vergeblich. Im Gegenteil: Mit Wirken von Kardinal Consalvi kehrte Bologna zum Leidwesen der Bevölkerung wieder zum Kirchenstaat zurück. Erst 1831 gelang es ihr, sich von der päpstlichen Herrschaft zu befreien, jedoch nur für kurze Dauer, denn Österreich griff auf Aufforderung des Papstes in das Geschehen ein und gab Bologna an die Kirche zurück. Den Bologneser reichte es. Sie schlugen die Österreicher an der Montagnola zurück.

1859 wurde Bologna mit dem Anschluss an das Königreich Piemont ein Teil des neuen italienischen Staates. Dies bedeutete einen wirtschaftlichen Aufschwung für die Stadt. Das Eisenbahnnetz wurde gut ausgebaut und Bologna konnte sich somit zu einem bedeutenden Handelsplatz entwickeln.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in Bologna

Bologna hatte 1914 einen ersten sozialistischen Bürgermeister, Francesco Zanardi. Dieser versuchte das Elend und die Not der Bevölkerung, die durch den Ersten Weltkrieg verursacht wurde, zu lindern. Insgesamt starben beim Krieg über 10.700 in der gesamten Provinz Bologna lebende Personen.

Wie nahezu immer bei einem Krieg führte auch in Bologna der Krieg zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft, zu wachsender Arbeitslosigkeit und Armut. Diesen Zustand und die Not der Menschen nutze die aufkommende faschistische Bewegung, um missionarisch tätig zu werden. Bereits im Frühjahr 1921 wurde in Bologna eine Gewerkschaftskammer gebildet und nur ein Jahr später gründete man den Nationalen Bund der faschistischen Gewerkschaften. Wenige Wochen später wurde Bologna militärisch von den Schwarzhemden besetzt, wobei der Höhepunkt dieser Zeit der Marsch auf Rom war.

Der Zweite Weltkrieg ließ nicht lange auf sich warten. Bologna war das Ziel der Deutschen, die die Stadt besetzten. Erst die Alliierten konnten die Stadt schließlich am 21. April 1945 mit Hilfe des Partisanenwiderstands befreien. Zuvor fanden 50 Luftangriffe statt, die Bologna und sein Schienennetz schwer trafen.

Bologna in der Nachkriegszeit

Bei den ersten Kommunalwahlen nach dem Faschismus im März 1946 wurden die linken Parteien bemerkenswert gestärkt: Die Kommunistische Partei Italiens (PCI) erhielt 71.369 Stimmen, was 38,28 % ausmachte, die Sozialistische Partei der Proletarischen Einheit (PSIUP) erhielt 49.031 Stimmen, also 26,30 %. Die zweitstärkste Partei in Bologna war jedoch die Christlich-Demokratische Partei (DC), auf die 30,33 % der Stimmen entfiel. Am 9. April wurde Giuseppe Dozza zum Bürgermeister gewählt. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa ein Drittel der Einwohner Bolognas arbeitslos, sprich 40.000 Menschen.

Bologna in den Jahren 1950 bis 1999

In den 1950er und 1960er Jahren wuchs Bologna kräftig heran. Die Bevölkerung nahm zu und der Bauboom setzte ein. In den 1970er Jahren kam es in der Stadt zu politischen Spannungen. Diese gipfelten im März 1977 in der Ermordung des Aktivisten Francesco Lorusso, der bei einem Zusammenstoß mit den Carabinieri erschossen wurde.

Am 2. August 1980 explodierte um 10:25 Uhr auf dem Hauptbahnhof in Bologna eine Bombe, wodurch ein 50 Meter langes Gebäudeteil einstürzte. In diesem befanden sich das Restaurant und die Wartesäle der ersten und zweiten Klasse. Es gab 85 Tote und 200 Verletzte zu beklagen. Später sollte sich herausstellen, dass der Anschlag (Strage di Bologna) einen rechtsextremen Hintergrund hatte. Die Bahnhofsuhr blieb zum Zeitpunkt der Detonation stehen. Sie gilt bis heute als Symbol des Massakers.

Bologna ab 2000 bis heute

Bologna wurde im Jahr 2000 als Kulturhauptstadt Europas gewählt. Bis heute entwickelt sich die Stadt zunehmend zu einer kulturellen und wissenschaftlichen Metropole, die ständig weiter wächst.