Bologna ist die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, die rund 54 m über dem Meeresspiegel, an der Mündung des Reno-Tals, an der Via Emilia liegt. Ihre rund 395.000 Einwohner, die Bolognesi, leben auf einer Fläche von etwa 140,86 km2. Im Jahr 2021 wurden die Arkaden von Bologna in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Das Wahrzeichen der Stadt: die beiden Türme Asinelli und Garisenda
Das Wahrzeichen der Stadt: die beiden Türme Asinelli und Garisenda

Entfernungen zu den umliegenden Städten

Flughafen Bologna – 9 kmFlorenz – 108 km
Mailand – 215 kmModena – 43 km
Brescia – 195 kmFerrara – 48 km
Bergamo – 250 kmReggio Emilia – 72 km
Venedig – 154 kmRavenna – 79 km
Padua – 120 kmRimini – 114 km

Hier liegt Bologna

Lage von Bologna auf der Karte von Google Maps
Lage von Bologna auf der Karte von Google Maps

Vom Flughafen in die Stadt fahren

Urlauber, die am Flughafen Bologna landen und in das Zentrum der Stadt möchten, können mit Bus, Taxi und auch der Bahn gut verkehren. Für den Zug wurde eine spezielle Einschienenbahn gebaut, die den Flughafen mit dem Hauptbahnhof von Bologna verbindet.

Die „Marconi Express“-Züge wurden extra für Reisende geschaffen und haben keine Stufen oder andere Hindernisse, perfekt also für gehbehinderte Menschen. Alle Stationen sind mit kostenlosem Wi-Fi ausgestattet.

In nur 7 Minuten und alle 7 Minuten verbindet der Zug den Flughafen Bologna mit dem Stadtzentrum. Die Verkehrszeiten sind täglich von 5:40 Uhr früh bis Mitternacht. Rund 30 % der Energie stammt aus Photovoltaik.

Das Wetter in Bologna

Ich habe die nachfolgende Wetterkarte selbst erstellt. Zugrunde gelegt habe ich die Durchschnittstemperaturen und die Regentage in den Monaten des Jahres 2021. Wie man sieht, kann es auch im Juli und August regnen, obwohl diese Monate vielerorts als trocken und heiß beschrieben werden.

Das Wetter in Bologna im Jahresverlauf
Das Wetter in Bologna im Jahresverlauf

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Zweifelsohne gehören die Türme zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bolognas. Ursprünglich standen in der Stadt rund 100 Stück, von denen heute nur noch 17 erhalten sind. Zu den noch gut erhaltenen Türmen Bolognas gehören der Azzoguidi-Turm mit 61 m Höhe, der Prendiparte-Turm mit 59,50 m Höhe, der Asinelli-Turm mit 97,20 m Höhe, der auch gleichzeitig der höchste schiefe Turm Italiens ist, und der Garisenda-Turm mit 48 m Höhe, der ursprünglich jedoch 60 m hoch war und der im 12. Jahrhundert auf Geheiß der ghibellinischen Adligen errichtet wurde. Die beiden Türme Garisenda und Asinelli sind zugleich die Wahrzeichen der Stadt Bologna.

Der Garisenda-Turm, der etwas schräger als Asinelli ist, wurde von Dante Alighieri mehrfach in seiner Göttlichen Komödie erwähnt (Inferno, XXXI, 136-140):

«Qual pare a riguardar la Garisenda
’sotto ‚l chinato, quando un nuvol vada
sovr’essa sì, che ella incontro penda
tal parve Anteo a me che stava a bada
di vederlo chinare …»

„Wie Garisenda dem, der zu ihr aufblickt,
da wo sie überhänget, dann erscheinet,
wenn Wolken ziehn in umgekehrter Richtung,
so schien Antäus mir, der ich emporsah
sich büken ihn zu sehen …“

Dante Alighieri – Inferno, XXXI, 136-140
Der Torre Asinelli von innen
Der Torre Asinelli von innen

Diese Sehenswürdigkeiten sollten Sie erkunden

  • die beiden Türme Garisenda und Asinelli
  • der Botanische Garten mit Herbarium
  • der enorme Park „Parco della Montagnola“
  • die Reiterstatue von Guiseppe Garibaldi
  • der riesige Neptunbrunnen mit Figuren aus Bronze
  • der Palazzo d’Accursio aus dem 14. Jahrhundert
  • die mittelalterliche Piazza Maggiore
  • der Uhrenturm mit herrlicher Aussicht
  • die Basilica di San Petronio mit Aussichtsplattform
  • das Archäologische Museum
  • das Teatro Anatomico mit filigranen Skulpturen
  • die Statue von Luigi Galvani
  • der Palazzo Pepoli mit dem Museo della Storia (Heimatmuseum)
  • der Palazzo Bolognetti
  • die mittelalterliche Piazza Santo Stefano
  • die Basilica di Santo Stefano mit ihren 7 Kirchen
  • die Basilica di San Giacomo Maggiore mit ihren vielen Architekturstilen
  • das Oratorio di Santa Cecilia mit Bemalungen
  • das imposante Theater „Teatro Comunale di Bologna“
  • der Sitz der Universität, der Palazzo Poggi
  • die Chiesa di Santa Maria Maddalena mit ihren schönen Skulpturen
  • die Pinacoteca Nazionale di Bologna (Kunstmuseum)
  • die Porta San Donato aus dem 13. Jahrhundert
  • die anatomischen Ausstellungen Luigi Cattaneo
  • Piazza VIII Agosto mit ihrem Wochenmarkt
  • das Stadtviertel Quadrilatero mit seinen vielen Geschäften
  • die große Markthalle Mercato delle Erbe
  • das riesige Santuario Madonna di San Luca

Empfehlenswerte Restaurants und Pizzerien

  • Zerocinquantino in der Via Pescherie Vecchie, 3e nahe der Piazza Maggiore: ideal für den Mittagshunger; man sitzt mitten im Bologner Zentrum und kann lokale Gerichte, Salumi und Käse zu fairen Preisen genießen
  • Ristorante Da Cesari, Via de‘ Carbonesi, 8 südlich des Torre Catalani und südwestlich der Piazza Maggiore gelegenes günstiges, stilvolles Restaurant mit sehr leckeren traditionellen Gerichten. Unbedingt probieren!
  • Pizzeria Due Torri, Str. Maggiore, 3 nahe der beiden Wahrzeichen der Stadt, den Türmen Asinelli und Garisenda gelegene Pizzeria, die ideal für den Hunger zwischendurch ist und zugleich günstig.
Frischen Fisch findet man in Bologna in der Via Pescherie Vecchie
Frischen Fisch findet man in Bologna in der Via Pescherie Vecchie

In diesen Hotels schläft es sich gut

  • B&B Casa Faccioli, Via Caduti di Cefalonia, 2, gemütliches, günstiges und sauberes Bed & Breakfast wenige Schritte vom Neptunbrunnen entfernt. Ideal gelegen, um das Zentrum zu erkunden und nicht weit vom Hauptbahnhof.

Bologna verfügt über schmucke Sternehotels, aber auch über sehr einfache Pensionen und Hostels. Hier können Sie eine Unterkunft buchen:

Diese Geschäfte sollten Sie besuchen

  • Pescheria del Pavaglione, via Pescherie Vecchie, 14a, nahe der Piazza Maggiore; hier kann man alles was mit Meer zu tun hat kaufen und obendrein Fisch und Meeresfrüchte probieren
  • Salumeria Simoni, Via Drapperie, 5/2a, nahe der Piazza Maggiore, unbedingt reinschauen sollte man in diese Salumeria, die in Bologna eine lokale Institution für Schinken und Wurstwaren ist, die aber auch Balsamico-Essig aus Modena g.g.A. ausstellt und verkauft
  • Drogheria Gilberto, Via Drapperie, 5/A, neben der Salumeria Simoni gelegene Drogherie, die bereits seit 1905 in Bologna besteht. Hier bei Gilberto findet man auch die Majani-Schokoladen, ein historisches Unternehmen aus Bologna, das seit 1796 Schokolade produziert
  • Paolo Atti & Figli Panificio, Via Drapperie, 6/A, ist bekannt für seine Produktion von frischen Tortellini und das bereits seit 1868
  • Libreria Nanni, Via de‘ Musei, 8 nahe der Basilika San Petronio, diese Buchhandlung verfügt über eine riesige Auswahl an Büchern; sie ist die älteste Buchhandlung in Bologna, die auf seltene italienische und ausländische Texte spezialisiert ist
In Bologna wimmelt es nahezu an Marktständen und kleinen Botteghe
In Bologna wimmelt es nahezu an Marktständen und kleinen Botteghe

Wo kann man in Bologna parken?

  • Bologna Centrale Parking Station P1: direkt am Hauptbahnhof gelegen in der Via Giacomo Matteotti, 5, Parkplatz im Freien und in der Tiefgarage
  • Parcheggio Piazza VIII Agosto | APCOA: Parkhaus an der Piazza dell’Otto Agosto, 33
  • Parcheggio sotterraneo, Piazza dell’Otto Agosto unterirdischer Parkplatz südlich des Montagnola-Parks

Der Charakter der Stadt

Noch heute ist der ursprüngliche römische Kern mit seinen rechteckigen Inseln, den 10 Toren und das Forum im Bereich von Palazzo d’Accursio zu erkennen. Auf diesem antiken römischen Stadtplan entwickelte sich Bologna strahlenförmig mit Straßen, die ohne Unterbrechung von charakteristischen Säulengängen gesäumt werden, den herrlichen Arkaden, und alten historischen Palazzi, die aus dem typisch emilianischen Material, dem roten Backstein, gebaut wurden.

Die erste Mauer wurde 1327-90 durch eine zweite ersetzt, die jedoch leider Anfang des 20. Jahrhunderts nahezu komplett abgerissen wurde. Die Ausdehnung der Stadt war enorm, man brauchte Platz. Die Mauer entspricht dem Grundriss der heutigen Ringstraßen.

Bologna dehnte sich immer mehr entlang der Via Emilia aus und überschritt bereits die Grenzen der Gemeinde. Das historische Zentrum fungierte nun nicht mehr zu Wohnzwecken, sondern wurde ein Kern von Dienstleistungen und Büros. Wohngebiete wurden nach außen gelegt, wie auch weitere spezialisierte Viertel wie Messen, Justiz und Universität.

Interessant ist, dass Bologna in den Jahren von 1950 bis 1960 eine der höchsten Bevölkerungswachstumsraten des Landes hatte. 1951 lebten in der Stadt 340.526 Menschen, 1961 waren es schon 448.679. Der Anstieg hielt bis in den Anfang der 70er Jahre an. 1971 zählte Bologna 490.748 Einwohner. Die starke Zuwanderung begründete sich darauf, dass vor allem Menschen aus dem Süden und den Bergen nach Bologna gingen, um dort Fuß zu fassen, zu studieren und später zu arbeiten.

Seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre ist Bologna von den für Großstädte typischen Deglomerationsprozessen betroffen. Die Einwohnerzahl sank zwischen dem Zeitraum von 1971 und 1981 um 6 %. Bis 2001 waren es sogar 11 %. Die Einwohnerzahl von Bologna pendelte sich auf 370.363 ein.

Rund zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, aber auch viele im Maschinenbau, in der polygraphischen Industrie, in der Lebensmittelindustrie, in der pharmazeutischen und chemischen Industrie sowie in der Schuh- und Bekleidungsindustrie.

Nachdem der Hauptbahnhof im Jahr 1858 eröffnet wurde, der später durch die Via Indipendenza mit dem Stadtzentrum verbunden wurde, entstanden mit der Piazza Cavour im Jahr 1861 und der Piazza Minghetti im Jahr 1893 neue Stadtviertel.

Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt zahlreichen Bombenangriffen ausgesetzt, was große Schäden und zu vielen zivilen Opfern führte. Nach dem Krieg wurde Bologna wieder aufgebaut, wobei in den 1950er und 1960er Jahren ein regelrechter Bauboom einsetze. So wurde Bologna in dieser Zeit entlang der Ebene und auch nach Süden in Richtung der Hügel vergrößert.

Es entstanden auf Grundlage des 1949 ins Leben gerufenen INA Casa Plan in den Vorstädten wie in Due Madonne, in Cavedone in San Donato, in Borgo Panigale und in anderen Gebieten wichtige Wohnviertel mit Häusern für Arbeiter. Eines der bedeutendsten städtebaulichen Maßnahmen der Nachkriegszeit ist der 1957 begonnene und 1962 eingeweihte Bau des westlich gelegenen Stadtteils Barca, der für etwa 40.000 Einwohner ausgelegt ist.

Das erste Pilastro-Viertel mit vielen Sozialwohnungen wurde 1966 in den nordöstlichen Vororten eingeweiht. Allerdings verfiel das Gebiet trotz Instandhaltungsmaßnahmen schnell, denn es herrschte ein Mangel an grundlegende Dienstleistungen wie Wasser, befestigte Straßen und öffentlicher Verkehr.

Dank eines neuen Plans werden in Bologna nun viele stillgelegte Gebäudekomplexe wieder nutzbar gemacht wie zum Beispiel die Umgestaltung des Areals der Manifattura delle Arti im alten Hafenviertel der Stadt (1996-2003), in dem sich heute die Filmbibliothek, Ausstellungsräume, ein Kino und Bereiche der Universität befinden.