Vercelli liegt 130 m über dem Meeresspiegel am rechten Ufer des Flusses Sesia umgeben von Reisfeldern im Piemont, nur etwa eine Autostunde von Mailand entfernt. Nur rund 46.400 Einwohnern leben in der Stadt, die auch gleichzeitig Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist. Vercelli ist das wichtigste städtische Zentrum der unteren Poebene, die von einer intensiv geprägten Landschaft mit Reisfeldern dominiert wird. Schön zu sehen ist in Vercelli noch die mittelalterliche, fünfeckige Struktur des Zentrums. Von dort aus gehen eine Reihe von linearen Erweiterungsachsen in Richtung Novara, Biella, Casale Monferrato und Turin ab. Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Vercelli ist die Basilika Sant’Andrea.

die Piazza Antico Ospedale, im Hintergrund die Basilika Sant'Andrea
die Piazza Antico Ospedale, im Hintergrund die Basilika Sant’Andrea

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Entfernungen zu den umliegenden Städten

Novara – 26 kmAlessandria – 55 km
Mailand – 87 kmGranozzo con Monticello – 18 km
Turin – 74 kmVigevano – 42 km
Biella – 42 kmCasale Monferrato – 27 km
Pavia – 72 kmLangosco – 23 km
Asti – 57 kmMortara – 32 km

Die schönsten Unterkünfte in Vercelli

In Vercelli gibt es etliche moderne und günstige Hotels sowie kleinere Pensionen, Bed & Breakfast und Bauernhöfe. Hier können Sie eine Unterkunft buchen:

Vercelli auf der Karte mit Sehenswürdigkeiten

Karte mit Sehenswürdigkeiten in Vercelli
Karte mit Sehenswürdigkeiten in Vercelli; Quelle: Google Map

Sehenswürdigkeiten in Vercelli

  • die Basilika Sant’Andrea
  • der Dom des Heiligen Eusebius
  • zahlreiche weitere Kirchen
  • die 7 Türme der Stadt, darunter Angelo und Centori
  • das Museum Borgogna
  • die Universität mit ihrem historischen Gebäude
  • die mittelalterliche Innenstadt
Fassade der Basilika Sant’Andrea
Chiostro di Sant'Andrea
Chiostro di Sant’Andrea
der grüne Stadtpark ist immer gut besucht
der grüne Stadtpark ist immer gut besucht

Die Basilika Sant’Andrea

Die wichtigste Sehenswürdigkeit und gleichzeitig auch das Wahrzeichen von Vercelli ist die Basilika Sant’Andrea, die von lombardischen Meistern mit französischen Einflüssen auf Geheiß von Kardinal Guala Bicheri 1219-1227 errichtet wurde. Manche Quellen geben auch die Zeitspanne von 1219 bis 1224 an. Sie wird von einer Zisterzienserabtei flankiert. Die Basilika gilt als eines der wichtigsten Beispiele der Gotik in Italien, die neben französischen Einflüssen auch Elemente des lombardisch-romanischen Stils aufweist. Das Innere der Basilika Sant’Andrea weist Fresken aus dem 14. Jahrhundert auf.

Dom des Heiligen Eusebius

Die imposante Kathedrale im neoklassizistischen Stil findet ihren Grundstein bereits im 4. Jahrhundert, als auf Geheiß des Heiligen Eusebius, des ersten Bischofs von Vercelli und Piemont, der Bau der Kathedrale begann. Diese wurde dem Heiligen Theonestus geweiht, dem ersten Märtyrer der Region, und ab dem 5. Jahrhundert durch eine frühchristliche Basilika nach dem Vorbild des Petersdoms im alten Rom ersetzt. Heute steht nur noch der romanische Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert. Zudem findet sich ein ottonisches Kruzifix aus Blattsilber aus dem 10. Jahrhundert. Das Gebäude wurde später abgerissen und 1570 die Apsis nach einem Entwurf von Pellegrino Tibaldi zusammen mit den Sakristeien erneut errichtet. Es folgten die Kapelle des seligen Amedeo IX. vom Schüler Guarinis, Michelangelo Garove und später der Bau der drei Schiffe, der Seitenkapellen und des Atriums ganz nach dem neoklassizistischen Stil. Im Jahr 1860 wurde die Kathedrale mit der Kuppel gekrönt.

Weitere sehenswerte Kirchen in Vercelli

Weitere sehenswerte Kirchen in Vercelli sind die romanischen Kirchen San Bernardo und San Giuliano, die später umgestaltet wurden und die gotischen Kirchen San Francesco, San Paolo und San Marco, die entweiht wurde.

Die 7 Türme von Vercelli

Einige Türme und der Portikus des Krankenhauses stammen aus dem Mittelalter. Nennenswert ist der auf der zentralen Piazza Cavour stehende imposante Torre dell’Angelo, der Engelsturm, der wegen seiner charakteristischen Form auch eines der Wahrzeichen der Stadt ist. Er wurde zwischen dem 14. und dem 15. Jahrhundert errichtet und später verändert.

Der Torre dei Centori ist ein aus dem 15. Jahrhundert stammender spätgotischer Turm mit Ziegelgirlanden und einem schlichten, achteckigen Grundriss. Er ist nur von der mittelalterlichen Gasse Volto dei Centori aus zu sehen.

Der Torre Comunale wurde im 12. Jahrhundert mit einer Höhe von 38 m errichtet und wurde wahrscheinlich von der Stadtverwaltung der Adelsfamilie Vialardi abgekauft.

Weitere sehenswerte Türme in Vercelli sind der Torre di San Marco aus dem 13. Jahrhundert, der Torre dell’Orologio auf der Piazza Cavour aus dem jahr 1820, der Torre dei Tizzoni aus dem 15. Jahrhundert und der Torre dei Vialardi von 1204.

Das Museum Borgogna

Wer in Vercelli ist, sollte unbedingt das Museum Borgogna besuchen, denn es beherbergt eine bemerkenswerte Gemäldesammlung, darunter auch eine Vielfalt abgetrennter Wandgemälde sowie Altarbilder aus dem 15. und 16. Jahrhundert, Skulpturen und Grafiken. Insgesamt gibt es drei Ausstellungsebenen mit rund 800 Werken aus der Zeit zwischen dem 15. und 21. Jahrhundert.

Das Museum Borgogna in Vercelli beherbergt eine große Sammlung territorialer Malerei, die aus Altarbildern und Polyptychen, Fragmenten von Wandzyklen und Tafeln und kleineren Andachtsbildern besteht. Zu den bedeutendsten Künstlern der Region gehören Gaudenzio Ferrari, Defendente Ferrari, Bernardino Lanino, die Werkstatt Spanzotti, Gerolamo Giovenone und Giovan Battista Giovenone. Sehenswert sind zudem die Werke von Angelo Morbelli.

Öffnungszeiten und Eintritt

  • Montag und Dienstag geschlossen
  • Mittwoch, Freitag 14:30 – 17:30 Uhr
  • Donnerstag 13:30 – 17:30 Uhr
  • Samstag, Sonntag 11 – 17 Uhr
  • Eintritt: 10 €, ermäßigt 5-8 €

Anfahrt zum Museum

Das Museum befindet sich in der via Antonio Borgogna 4 in Vercelli nahe des Zentrums (siehe Karte).

Karte mit Lage des Museums Borgogna
Karte mit Lage des Museums Borgogna; Quelle: Google Maps

Kurze Geschichte von Vercelli

Vercelli wurde als Vercellae im 2. Jahrhundert v. Chr. in Form eines Oppidums gegründet. Die Stadt diente als Stützpunkt der Römer gegen die Salassi des Aostatals, später als Gemeinde als wichtiger Straßenknotenpunkt. Nach dem Untergang des römischen Reichs wurde Vercelli Teil des Langobardenreiches, dann Hauptstadt der karolingischen Grafschaft und 1335 Teil der Herrschaft von Azzone Visconte. Vercelli war Schauplatz von Streitigkeiten zwischen Guelfen und Ghibellinen, erst 1427 ging sie schließlich an die Savoyer über. Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert nicht von den Franzosen besetzt und war damit eine der wenigen Städte, die einer Besetzung entfliehen konnten. Von 1638 bis 1659 besetzten die Spanier Vercelli, 1704 dann doch noch die Franzosen bis sie 1814 wieder an die Savoyer zurückfiel und Hauptstadt des Departements Sesia wurde.