Die Gemeinde Vigevano mit ihren rund 60.800 Einwohnern liegt in der Provinz Pavia in der Lomellina in der Lombardei, zwischen den Flüssen Ticino und Terdoppio. Vigevano ist eine Kleinstadt und ein wichtiges Industrie-, Handels- und Landwirtschaftszentrum. Der wichtigste Industriezweig ist die Schuhindustrie mit ihren zahlreichen ergänzenden Branchen wie Gerbereien und den Maschinenbau und -verkauf für Schuhfabriken. Touristisch gesehen ist die Piazza von Vigevano, die Piazza Ducale, ein wichtiges Highlight, ebenso wie das Castello Sforzesco und die 164 m lange und 7,50 m breite Strada Coperta, eine überdachte Fußgängerpassage, die vom Schloss wegführt. Rund um die Piazza haben sich kleine Boutiquen mit zum teil sehr hübscher Mode angesiedelt, die zum Shoppen einladen. Nicht unweit davon finden sich beschauliche Cafés zum Entspannen und Genießen.

Blick auf die Arkaden und den Torre Bramante auf der Piazza Ducale in Vigevano
Blick auf die Arkaden und den Torre Bramante auf der Piazza Ducale in Vigevano

Wetter in Vigevano

Wetter in Vigevano im Jahresverlauf mit Temperatur und Regentagen
Wetter in Vigevano im Jahresverlauf; Quelle der Daten: meteo.it

Entfernungen zu den umliegenden Städten

Ivrea – 100 kmCassolnovo – 6 km
Mailand – 35 kmMortara – 13 km
Turin – 127 kmRobbio – 24 km
Novara – 26 kmLangosco – 32 km
Pavia – 40 kmGranozzo con Monticello – 26 km
Vercelli – 41 kmAlessandria – 64 km

Wie kann man Vigevano erreichen?

Vigevano liegt nur rund 35 km von Mailand und nur 27 km von Novara entfernt. Die Stadt lässt sich gut mit dem Auto, dem Bus und der Bahn erreichen.

Von Mailand aus mit dem Auto

Von Mailand aus ist Vigevano schnell über die Autobahn Mailand-Genua zu erreichen. Die Ausfahrt ist Gropello Cairoli. Alternativ kann die Tangenziale Ovest (die westliche Umgehungsstraße) genommen werden, die SP ex SS 494 in Richtung Abbiategrasso. Auch diese führt nach Vigevano.

Von Mailand mit dem Zug

Vigevano ist auch gut mit der Bahn erreichbar beispielsweise von Mailand Porta Genua (MM2) oder Mailand San Cristoforo (MM2) in Richtung Mortara – Alessandria.

Vom Flughafen Mailand Linate

Wer in Linate landet, schlägt mit dem Auto die Richtung Bologna/Tangenziale Ovest ein und fährt bei Vigevano-Lorenteggio, Richtung Vigevano aus. Alternativ kann mit der Bahn auch bis nach Mailand Zentrum gefahren werden und dann mit der Bahn weiter.

Vom Flughafen Mailand Malpensa

Wer in Mailand Malpensa landet kann Vigevano mit dem Auto über die SS 336 Superstada in Richtung Magenta und dann über Abbiategrasso erreichen. Dabei empfiehlt sich durch Robecco sul Naviglio und dann durch Abbiategrasso weiter nach Vigevano zu fahren.

Mit dem Bus von Mailand Zentrum

Die Mailänder Flughäfen sind allesamt mit dem Zentrum von Mailand mit dem Zug oder Shuttle-Bus verbunden. Von dort aus fährt stets die Metrolinie M2 bis zum Bahnhof Porta Genova, von wo aus der Zug nach Vigevano genommen werden kann.

Die schönsten Unterkünfte in Vigevano

In Vigevano gibt es zahlreiche schöne Unterkünfte von der einfachen Pension bis hin zum schicken Hotel. Auch Bauernhöfe laden zum Verweilen ein. Hier können Sie eine Unterkunft buchen:

Wichtige Sehenswürdigkeiten in Vigevano

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Vigevano sind:

  • die Piazza Ducale von 1492
  • das Schloss Sforzesco und Palazzo Ducale ab dem 7. Jh.
  • die Kathedrale von Sant’Ambrogio von 1532
  • der Bramante-Turm von 1198
  • die überdachte Straße „Strada Coperta“ und dessen Untergrund
  • Museen
Blick auf die Kathedrale von Sant'Ambrogio in Vigevano
Blick auf die Kathedrale von Sant’Ambrogio in Vigevano
viele Geschäfte tummeln sich unter den Arkaden
viele Geschäfte tummeln sich unter den Arkaden
die imposante Piazza Ducale in Vigevano ist immer Treffpunkt der Einheimischen
die imposante Piazza Ducale in Vigevano ist immer Treffpunkt der Einheimischen
die Scuderia des Schlosses
die Scuderia des Schlosses
zahlreiche Fresken verzieren die Arkaden und Wohnhäuser auf der Piazza Ducale
zahlreiche Fresken verzieren die Arkaden und Wohnhäuser auf der Piazza Ducale

Die Piazza Ducale

Die Piazza Ducale wurde beginnend ab 1492 bis zu ihrer Fertigstellung 1494 und auf Geheiß von Ludovico il Moro errichtet. Der rechteckige Platz im Herzen von Vigevano ist eines der frühesten Modelle von Renaissanceplätzen, der mir bis jetzt von allen Plätzen, die ich in Italien gesehen habe, am besten gefällt. Er bezaubert durch eine immense Schönheit, die man gesehen haben muss. Die Piazza Ducale mit ihrem Charme gehört zudem zu den wichtigsten Beispielen der lombardischen Architektur des 15. Jahrhunderts. Heute ist die Piazza antik und modern zugleich und bildet einen beliebten Treffpunkt der Stadt. Große Arkaden flankieren die Piazza und denen sich einst Woll- und Seidenhändler mit ihren Geschäften tummelten. Heute sind an der Stelle Cafés und Kunstgalerien sowie Boutiquen, Schuhgeschäfte und Juweliere angesiedelt. Die Piazza Ducale bildet mit ihrer großen Treppe zudem noch heute den Haupteingang zum Castello Visconteo Sforzesco.

Die Kathedrale von Sant’Ambrogio

Die dreischiffige Sant’Ambrogio Kathedrale wurde 1532 begonnen und am 24. April 1612 eingeweiht. Bis heute gilt sie als eines der schönsten Beispiele barocker Architektur der Gegend. In ihr finden sich bedeutsame Kunstwerke wie ein Tempera-Polyptychon aus der Leonardesken Schule, ein Antependium aus dem 18. Jahrhundert sowie diverse Gemälde, die Macrino d’Alba und Bernardino Ferrari aus dem frühen 16. Jahrhundert zugeschrieben werden. Neben der Kathedrale befindet sich das Museo del Tesoro del Duomo, das zum größten Teil aus Schenkungen von Francesco II Sforza (1534) besteht. Unter anderem finden sich darunter kostbare Chorbücher, flämische Wandteppiche, Manuskripte von Agostino und Ferrante Decio, ein Silberreliquienschrein der lombardischen Schule aus dem 16. Jh. und verschiedene Kelche und Reliquienschreine aus unterschiedlichen Epochen.

Der Torre Bramante

Die erste urkundliche Erwähnung eines „Turms“ auf dem Gebiet des heutigen Schlosses Sforzesco geht auf das Jahr 1198 zurück. Die Höhe des damaligen mittelalterlichen Turms ist unbekannt, allerdings besaß dieser bereits im 15. Jahrhundert Glocken und eine Uhr mit Rädchen und Zahnrädern. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Turm, wie auch der Rest des Schlosses und der Platz, von Herzog Ludovico Maria Sforza, umfassend renoviert. Dabei wurde der Turm teilweise abgerissen und dafür schlanker im Renaissancestil mit äußerlich schönen Fresken und sieben Stockwerken hochgezogen. Die endgültige Turmspitze wurde im 17. Jahrhundert als Kupferkuppel fertiggestellt. Heute hat der Turm eine Höhe von 55,72 m. Die ersten 4 Stockwerke sind für das öffentliche Publikum geöffnet. Eine Innentreppe mit 100 Stufen führt zur vorspringenden Terrasse auf etwa 31 m Höhe, die von gibellinischen Zinnen umschlossen ist. Von hier aus genießt man einen herrlichen Blick auf die Piazza, die Altstadt von Vigevano und selbst bis ins Umland. Der Eintritt kostet 3 Euro, ermäßigt 1 bis 2 Euro. Geöffnet hat der Turm von Dienstag bis Freitag jeweils von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils von
10.30 Uhr bis 12.30 Uhr und 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Der letzte Einlass ist 15 Minuten vor der Schließung.

Schloss Sforzesco

Die Burg von Vigevano besitzt einen alten Kern aus der Zeit der Langobarden (7.-10. Jh.). Erst später wurde die Burg zu einer herrschaftlichen Residenz der Familie Visconti und der Familie Sforza unter Einbezug von Künstlern wie Bramante umgebaut. Erst 1494 wurden alle Umbauarbeiten abgeschlossen. Nach der Sforza-Dynastie (1535) ging das Schloss schließlich in den Besitz der Spanier über, wobei es ab da an langsam verfiel. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss als Kaserne der sardischen Armee und später der königlichen italienischen Armee gebraucht. Bis 1968 blieb es militärisches Hauptquartier.

Insgesamt weist das Schloss in seinem architektonischen Gesamtkomplex eine Fläche von über 70.000 qm auf. Davon entfallen 25.000 qm auf die Fläche des Daches und 36.000 qm auf den Innenhof. Er bildet eines der größten befestigten Anlagen in Europa, denn in ihm hätten dreimal der Petersdom, sechsmal der Mailänder Dom und wie die Gemeinde Vigevano angibt, auch noch zweimal der Buckingham Palace Platz. Das Schloss ist ganzjährig geöffnet, in der Regel von Montag bis Sonntag ab 9 Uhr.

Die Strada Coperta

Hinter dem Castello Sforcesco befindet sich die 167 m lange und 7 m breite Strada Coperta, die „Überdachte Straße“, die 10 m Höhenunterschied überbückt. Sie ist einzigartig in der europäischen Burgarchitektur und stellt damit eines der beeindruckendsten Werke der mittelalterlichen Militärtechnik dar. Die Strada Coperta wurde 1347 von Luchino Visconti errichtet, um den Herren von Mailand eine Fluchtmöglichkeit zu geben, die Burg unentdeckt zu verlassen. Auch sollte ein von den Bewohnern unbemerktes Betreten der Burg möglich sein. Unterhalb der Strada Coperta führen unterirdische Straßen zur Piazza Ducale und in angrenzende Gassen. Sie dienen als Verbindungsstrukturen. Zu bewundern sind zudem Pferdeställe ab dem 18. Jahrhundert und Arbeitsstätten für die Arbeiter des herzoglichen Hofes der Sforza.

Campingplatz in Vigevano

In Vigevano ist es in der Via Segantini möglich zu campen. Der Zugang befindet sich beim Corso Di Vittorio. Insgesamt stehen 15 Plätze mit Strom- und Trinkwasserversorgung, eine selbstreinigende Abwassergrube zur Verfügung. Es gibt zudem ein Videoüberwachungssystem. Eine Stunde auf dem Campingplatz kostet 5 Euro, wenn nur der Camper-Service wie Strom, Wasser und Abwasser in Anspruch genommen wird. Wer länger bleiben möchte, bezahlt 6 Euro pro 12 Stunden. Insgesamt sind bis zu 48 Stunden campen möglich.