Italien ist traditionell ein Traum-Urlaubsland, und innerhalb Italiens gehört die Lagunenstadt Venedig sicherlich zu den beliebtesten Zielen. Anders ausgedrückt: Wer nicht einmal über den Markusplatz geschlendert oder mit einer Gondel durch Venedig gefahren ist, war nicht wirklich in Italien! Venedig, auf Italienisch „Venezia“, ist die Hauptstadt der Region Venetien und liegt auf ca. 100 Inseln in der Lagune von Venedig, jedoch befinden sich große Teile des Stadtgebietes, insbesondere die neueren Stadtviertel, auf dem Festland. Eine Zugangsgebühr wird ab 2023 eingeführt.

Gondeln in Venedig in der Abenddämmerung
Gondeln in Venedig

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Entfernungen zu den umliegenden Städten

Chioggia – 54 kmAirport Marco Polo – 14 km
Padua – 42 kmBibione – 96 km
Bergamo – 226 kmTreviso – 41 km
Verona – 121 kmMira – 21 km
Jesolo – 42 kmMogliano Veneto – 17 km
Caorle – 80 kmMirano – 24 km

Unterkünfte in Venedig

Venedig verfügt über zahlreiche Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen mit traditionellem Charme, die gebucht werden können. Hier können Sie eine Unterkunft buchen:

Wann am besten nach Venedig kommen?

Die Großstadt hat ungefähr 260.000 Einwohner – dazu kommen im Sommer Zehntausende von Touristen. Da gerade in den Sommermonaten die Zahl der Touristen unüberschaubar groß ist, empfiehlt sich ein Besuch zu einer anderen Jahreszeit. Wenn Sie es einrichten können, so kommen Sie lieber im April, Mai oder September in die Stadt. Auch das Klima ist dann angenehmer!

Ab 2023 kommt die Zugangsgebühr

Jeder, der ab 2023 Venedig besuchen möchte, muss vorab eine Buchung als „Eintrittskarte zur Stadt“, die sogenannte Zugangsgebühr, vornehmen. Ab dem Sommer 2022 soll dafür das System bereitgestellt werden, das eine Online-Buchung erlaubt. Ausgenommen sind die Venezianer selbst, die keine Buchung benötigen. Mit der Zugangsgebühr soll der Tourismus in Venedig besser kontrolliert und gesteuert werden. Allein 110.000 Menschen waren Karfreitag 2022, 160.000 am Samstag, 140.000 an Ostern 2022 und fast 100.000 am darauffolgenden Ostermontag in der Stadt. So viel, wie seit Langem nicht mehr. Es bildeten sich lange Warteschlangen vor den Vaporettos, den Museen und Ticketschaltern. Um dies zu vermeiden und um die Stadt vor Abnutzungserscheinungen zu schützen, wird die Zugangsgebühr zu Venedig eingeführt.

Das Wetter in Venedig im Jahresverlauf

In den Monaten Dezember und Januar herrschen in Venedig um die 8°C – für italienische Verhältnisse Winterwetter. Im Februar steigen die Temperaturen auf mindestens 10°C an. Oftmals kann dann schon draußen in einem der Cafés ein Cappuccino genossen werden.

Im März wird es dann noch angenehmer, denn die Temperaturen steigen auf 15 bis teilweise 20°C. Der Frühling ist in Venedig eingekehrt.

Das Wetter im April kündigt allmählich den Frühsommer an, denn die Temperaturen steigen in der Stadt auf mindestens 20°C. Hier lässt es sich bei schönem Wetter in Venedigs zahlreichen Cafés entspannen und die herrlich warmen Sonnenstrahlen genießen.

Im Mai klettert das Thermometer auf 25°C. Der Sommer wird eingeläutet. Im Juni ist dann der Sommer da, denn nun gibt es bereits 30°C. Der Juli und August sind die heißesten Monate. Hier können die Temperaturen dann auch über 30°C liegen. Im September ist es mit angenehmen 25 bis 28°C noch deutlich warm.

Erst im Oktober beginnt in Venedig das Herbstwetter mit rund 20°C. Die Temperaturen fallen dann auf etwa 13 °C im November.

Wissenswertes über Venedig

Es ist auf alle Fälle ein wunderbares Erlebnis, die großartigen Bauwerke der Stadt zu betrachten und in ihre reiche Geschichte einzutauchen. Venedig hat demokratische Wurzeln, es war bis 1797 eine Republik. Natürlich hatten mächtige Familien – wie auch in anderen großen italienischen Städten, etwa Florenz – viel Macht, aber die Bürger haben sich immer mitverantwortlich gefühlt. Sie waren keine „Untertanen“. Vom Mittelalter bis 1797 hatte Venedig immer einen Herrscher, den „Dogen“, der vom Volk oder von einem Gremium gewählt wurde.

Venedig (Venezia) ist die Hauptstadt der norditalienischen Provinz Venetien. Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadt in einen an der Küste gelegenen größeren Festlandanteil sowie mehr als 100 kleinerer Inseln. Der historische Teil der Lagunenstadt ist in sechs sogenannten Sestiere (Stadtteile) untergliedert und wird jährlich von etwa 30 Millionen Touristen besucht, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Was Sie in Venedig lieber nicht machen sollten

Dazu hat Daniel vom Fernwehblog einen schönen Artikel geschrieben, den ich Ihnen hier nicht vorenthalten möchte. Er hat Venedig besucht und hat einige Tipps zur Lagunenstadt niedergeschrieben und eben auch, was man in Venezia nicht machen sollte. Ich finde den Beitrag sehr aufschlussreich und gut recherchiert, weshalb ich Ihnen diesen gerne empfehle.

Wie Sie sich in Venedig am besten fortbewegen

Über die Flughäfen Marco Polo und Aeroporto di Treviso lässt sich die Stadt von einer Vielzahl europäischer Städte aus direkt anfliegen. Beide Flughäfen sind an das öffentliche Verkehrsnetz optimal angeschlossen.

Es verkehrt auch regelmäßig eine Bahn direkt vom Hauptbahnhof in Mestre aus auf die Insel. Fahrtdauer sind wenige Minuten. Tickets gibt es im Hauptbahnhof am Schalter oder am Automaten.

Ich empfehle den Automaten, wer es eilig hat. Ansonsten heißt es geduldig warten, denn die Schlange am Ticketschalter ist für gewöhnlich sehr lang.

Eigene Erfahrung

Wer mit dem Auto fahren möchte, sei gewarnt vor dem Verkehr auf der Brücke. Hier treffen Bahn, Bus, Auto und Baustellen auf engstem Raum zusammen. Geblitzt wird fast immer und die Parkplatzsuche auf der Insel ist alles andere als ein Vergnügen.

Auto in Mestre im Parkhaus lassen

Besser ist es, dass Auto in Mestre im Parkhaus direkt am Hauptbahnhof zu lassen und von da aus die Bahn zu nehmen. Das Ticket kostet rund 2.50 Euro und es ist nur eine Haltstelle bis zur Stazione Venezia. Ansonsten wartet ein Taxi direkt vor dem Hauptbahnhof in Mestre und kostet bis zur alten Lagunenstadt um die 25 Euro. Fahrtdauer je nach Verkehrslage 20 bis 30 Minuten. Abgeliefert wird man in der Regel vor den Hauptbahnhof auf der Insel. Vom Flughafen Marco Polo fährt zum Beispiel auch in regelmäßigen Abständen mit rund 70 Minuten Fahrtdauer ein Boot in die Stadt bis zum Markusplatz.

Die Verkehrslage auf der Insel

Blick von der Rialtobrücke: Wassertaxis, Gondeln und Schnellboote auf dem Canale
Blick von der Rialtobrücke: Die Kanäle sind oft gut befahren

Generell gibt es im historischen Teil nur wenige befahrbare Straßen. Hauptverkehrswege sind neben der Hauptverkehrsader, dem Canale Grande, demnach vorrangig die zahlreichen verwinkelten Kanäle.

Um von Punkt A nach B zu kommen, hat man einige Möglichkeiten. Man kann entweder laufen, über zahlreiche Brücken und durch enge Gassen bis man irgendwann mal ankommt oder man nimmt die Fähren (Wassertaxis), die von der Stadt aus betrieben werden. Hier sei gesagt, dass diese recht teuer sind. Pro Fahrt 7,50 Euro. Besser ist es, auf ein Tagesticket auszuweichen oder eben zu laufen. Für jede Fahrt ein Ticket zu kaufen, sollte man angesichts der Wucherpreise doch überlegen. Ich persönlich rate zum Laufen. Denn somit kann man Venedig hautnah kennenlernen. Die kleinen Gassen sind mit ihren architektonischen Schmuckstücken aus venezianischer Zeit einfach traumhaft. Die Kanäle mit den Pendlerbooten, wie Post, Güterwaren, Pakete usw., müssen vor Ort erlebt werden.

Wer sich nur auf dem Canale Grande begibt, kann Venedig meiner Ansicht nach nicht kennenlernen. Venedig ist mehr als nur der vom Tourismus geprägte Canale Grande.

Tipp: Wer die zahlreichen Gondeln nutzen möchte, um sich fortzubewegen, der sollte in eine Gondel in eine der zahlreichen kleinen Seitenstraßen steigen. Hier können die Preise um ein Vielfaches niedriger sein. Grundsätzlich gilt: Den Preis vor der Fahrt aushandeln! In der Regel liegt dieser bei rund 40 Euro pro Person.

Eigene Erfahrung

Lieber Laufen als Wassertaxi fahren

Ein typisches Wassertaxi in Venedig beim Halten am Ufer
Wassertaxi in Venedig, die von der Stadt betrieben werden

Zudem sei gesagt, dass in Venedig die meisten Sehenswürdigkeiten am besten durch Laufen erreicht werden können. Man durchquert relativ schnell die Insel und findet auf dem Weg von einer Sehenswürdigkeit zur anderen weitere herrliche Bauwerke, die selten in einem Reiseführer erwähnt sind. Viele venezianische Schmuckstücke finden man eben selbst durch Erkundungen.

Das Preisverhältnis vor Ort

Um ehrlich zu sein, ist Venedig die teuerste Stadt in Italien, die ich je erlebt habe. Und ich war schon an sehr vielen Orten. Noch nicht einmal Rom ist so teuer. Ein italienischer Espresso (caffé) kostet auf dem Markusplatz um die 7,80 Euro, ein Cappuccino zwischen 9 und 10 Euro. In den Gassen wird ein Kaffee zwischen 4 und 5 Euro, ein Cappuccino zwischen 5 und 6 Euro angeboten. Im Grunde genommen ist es eine Unverschämtheit, aber wir sind hier nicht in irgendeiner italienischen Stadt, sondern in Venedig. In Venedig ist eben alles teuer. Das muss man vorher wissen, um vor Ort nicht eine Überraschung zu erleben.

Wer abends essen gehen möchte und nicht über 100 Euro für 2 Personen bezahlen möchte, was in Venedig für das Restaurant abends unbedingt eingeplant werden sollte, der sollte dies in den engen Gassen tun. Empfehlenswert ist das Restaurant „Da Cherubino“, was vom Preis-Leistungsverhältnis sehr gut ist. Man isst dort geschmacklich hervorragend. Der Chef ist äußerst humorvoll und gesprächig. Beachten sollte man, bereits früher als 20 Uhr aufzutauchen, da die Plätze schnell vergriffen sind – eben weil die Preise für zwei Personen zwischen 70 und 100 Euro liegen (mit Antipasto, Secondo, Dolce, Vino, Acqua, Caffé) und nicht wie gewöhnlich in Venedig darüber.

Was gibt es in Venedig zu sehen? Die beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten

Der Dogenplatz und der mit Touristen gefüllte Markusplatz
Markusplatz mit Blick auf den Dogenpalast

Flankiert von Palästen und mondänen Gebäuden aus der Renaissance und Gotik, ist der Canale Grande die Hauptschlagader der Stadt und damit die wohl beliebteste und bekannteste Sehenswürdigkeit Venedigs. Über ihn führt auch die Rialto-Brücke, welche bei vielen Touristen ein sehr beliebtes Fotomotiv darstellt. Der zentral gelegene Markusplatz mit seinem aus bunten Mosaiken versehene Markusdom (Basilica di San Marco) aus byzantinischer Zeit ist einer der Hauptattraktionen schlechthin und demzufolge ebenso bei Touristen äußerst beliebt. Vor allem das Mosaik der Porta Sant’Alipio ist äußerst sehenswert.

Wer sich auf den Glockenturm (Campanile) hinauf begibt, kann eine grandiose Panoramasicht über die Lagunenstadt genießen.

Am Rande des Markusplatzes thront hingegen der wirklich beeindruckende Dogenpalast, der seit dem 9. Jahrhundert als Sitz des Dogen und von Regierungs- und Justizorganen wahrgenommen wurde. Die Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri) verbindet den Dogenpalast mit dem neuen Gefängnis der Stadt und stellt ebenso einen Anziehungspunkt und damit eine bekannte Sehenswürdigkeit Venedigs vieler Besucher dar.

Ein wirklich sehenswertes Spektakel stellt das jährliche Karneval-Festival im Frühjahr dar. Offiziell beginnt der Karneval in Venedig 10 Tage vor Aschermittwoch an einem Sonntag. Berühmt ist dabei der Engelsflug (Volo dell‘ Angelo), bei dem ein Artist vom Campanile an einem Stahlseil über den Markusplatz fliegt. Wer kann, sollte sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen.

Der Zauber des Markusplatzes

Der Evangelist Markus ist der Schutzheilige der Stadt, deshalb ziert dessen Symbolfigur, der Löwe, das Stadtwappen von Venedig, und deshalb ist der schönste und größte Platz mit der repräsentativsten Kirche nach Markus benannt. Der Markusplatz ist ca. 175 m x 82 m groß, ist gepflastert und umringt von prächtigen historischen Gebäuden. Das großartigste Gebäude von allen ist natürlich der Markusdom. Erwähnenswert sind aber auch der schöne Uhrturm „Torre dell‘ Orologio“ mit seiner astronomischen Uhr (erbaut 1496 – 1499), die Pforte des Dogenpalastes sowie die vornehmen Paläste, in denen früher die Verwaltung der Stadt ihren Sitz hatte.

Der Markusdom – Ein Juwel der Architektur

Die Fassade des Markusdoms ist überwältigend schön. Fünf Tore, alle geschmückt mit Malereien, öffnen sich zum Markusplatz hin. Überhaupt ist die Kirche mit vielen Figuren, z.B. von Engeln und Königen, verziert. Dass der Markusdom fünf Kuppeln hat, entspricht dem byzantinischen Baustil. Der Dom wurde im 11. Jahrhundert errichtet, nachdem seine Vorgängerkirche abgebrannt war. Und zu dieser Zeit hatten die Venezianer enge Handelsbeziehungen zum oströmischen Reich, also in erster Linie Byzanz. Deshalb ließen sie sich vom byzantinischen Stil leiten, als sie ihre neue Kirche erbauten. Nicht nur die fünf Kuppeln (Hauptkuppel in der Mitte, die vier kleineren bilden mit der Hauptkuppel eine Kreuzform) sind byzantinisch, sondern auch sein kreuzförmiger Grundriss.

Drei Kirchenschiffe bilden die innere Einteilung. Die Mosaike im Inneren der Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. Der Hochaltar ist mit reichlich Gold ausgeschmückt. In diesem Hochaltar ist – der Legende nach – der Heilige Markus, der Schutzheilige Venedigs, in einem Sarkophag bestattet. Der Legende nach brachten einige Venezianer die Gebeine des Markus im Mittelalter, im Jahr 828 aus Ägypten mit.

Der Campanile des Markusdoms

Der Campanile des Markusdoms mit seiner stattlichen Höhe
Der Campanile des Markusdoms

Der Markusturm, der „Campanile“ des Markusdoms, ist knapp 100 m hoch. Ursprünglich stammt der Turm aus dem 10. Jahrhundert. Jedoch ist der „echte“ Turm am 14. Juli 1902 leider eingestürzt. Er wurde originalgetreu wieder aufgebaut. Was Sie also heute fotografieren und besteigen können, ist der 1912 eingeweihte Neubau. Aber er ist nicht weniger beeindruckend als das Original.

Der Markusturm mit seinen 5 Glocken ist täglich für Besucher geöffnet. Wer nicht die steile Treppe hinaufsteigen möchte, kann mit einem Lift fahren. Der Ausblick von oben über die Stadt und die Lagune ist überwältigend! Vom Markusplatz aus sind nur wenige Meter zum Ufer der Lagune zu gehen. Der Durchgang vom Markusplatz zum Ufer heißt „Piazzetta“ (also „kleiner Platz“). Am Ufer der Lagune – dieser Teil des Ufers heißt „Bacina di San Marco“ – können Sie gleich in eine Gondel einsteigen und in den Canale Grande fahren.

Fahrt durch die Kanäle – die wichtigsten Brücken

Viele Gondeln in einem Seitenkanal in Venedig
Enge Seitenkanäle in Venedig sind zumeist mit Gondeln überfüllt

Eine Fahrt mit einer Gondel durch einige der Kanäle von Venedig ist sicherlich an Romantik nicht zu überbieten – nicht nur für Liebespaare! Insgesamt besitzt die Stadt 175 Kanäle und 398 Brücken.

Der Canal Grande ist der berühmteste und größte Kanal. Und über ihn führt die berühmteste Brücke der Stadt, nämlich die Rialtobrücke. Sie ist 48 m lang und 22 m breit – und überdacht. Das Kunstwerk aus Stein wurde 1591 eröffnet. Sehr lange war die Rialtobrücke die einzige Brücke des Canal Grande.

Die überdachte Rialtobrücke an der Postboote warten
Es herrscht an der Rialtobrücke stets reger Verkehr

In neuerer Zeit kamen drei weitere Brücken dazu, nämlich die Scalzi-Brücke aus Kalkstein, 1932 – 1934 erbaut sowie die Accademia-Brücke, eine Holzbrücke von 1933. Ganz modern ist die „Ponte della Costituzione“ aus dem Jahr 2008.

Eine Brücke über den Kanal Rio die Palazzo steht der Rialtobrücke an Berühmtheit kaum nach: Die Seufzerbrücke. Sie ist relativ klein, nur 11 m lang, aus Kalkstein errichtet, überdacht, mit kleinen Fenstern versehen. Fertiggestellt wurde die Seufzerbrücke 1602/03. Diese Brücke – und das ist das Außergewöhnliche daran – führt von einem Haus in ein anderes, und zwar vom Dogenpalast in das „Prigioni nuove“, das „neue Gefängnis“. Gefangene, die im Dogenpalast verurteilt worden waren, wurden über diese Brücke direkt ins Gefängnis gebracht – seufzend höchstwahrscheinlich, daher der Name.

Das Gefängnis von Giacomo Casanova

Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Rundgang durch die neue im Jahr 1610 fertiggestellte Gefängnisanlage (prigioni nuove), die mit dem Dogenpalast durch die Säufzerbrücke verbunden ist. Diese ist auf drei Ebenen verteilt und enthält viele Gefängniszellen. Allerdings saß hier nicht Casanova ein, sondern er war in den Piombi, den Bleikammern, unter dem Dach oberhalb der Sala dei Inquisitori, untergebracht. Dort plante er seine bis heute unvergessene Flucht. Es ist noch heute sehr schön das alte Mauerwerk der neuen Gefängniszellen zu erkennen, die tiefen Decken, die Enge und Kühle der Räume. Wer sich die Zellen anschauen möchte, kommt nicht um den recht teuren Eintritt beim Dogenpalast von aktuell 25 EUR pro Person herum.

Der Dogenpalast – ein Meisterwerk der Gotik

Nun sind wir beim Dogenpalast angekommen. Schauen wir uns dieses prachtvolle Gebäude näher an. Der Doge war der Machthaber in der Stadtrepublik. Zwischen dem Mittelalter 8. Jahrhundert bis 1797. Dieser Machthaber war gewählt, von einer Volksversammlung im Mittelalter, in späteren Zeiten von Ratsherren. Er durfte nach seiner Wahl auf Lebenszeit regieren.

Der Dogenpalast wurde ab 1340 im gotischen Stil errichtet. Ein besonders großartiger Teil des Palastes ist die „Porta della Carta“, erbaut 1438 – 1442, in spätgotischem Stil. Diese Pforte führt in den Innenhof. Im Innenhof ist der Besucher beeindruckt von einer breiten Treppe, die zu einem Eingang des Palastes führt. Die Treppe heißt „Scala dei Giganti“ (Gigantentreppe), an ihren Seiten stehen monumentale Skulpturen – von „Giganten“, nämlich der römischen Götter Mars und Neptun.

Innerhalb des Gebäudes sind verschiedene Säle zu besichtigen, z.B. der „Saal des großen Rates“, wo die Ratsherren der Republik Venedig tagten, oder auch die Privatgemächer des Dogen – er durfte ja auf Lebenszeit regieren und im Palast wohnen. Die Säle und Gemächer sind mit vielen Kunstwerken ausgeschmückt.

Im Rahmen einer Führung können Sie übrigens auch über die Seufzerbrücke hinüber in das Gefängnis gehen, das anschließend auch besichtigt werden kann.

Sehenswerte Museen in Venedig

Fans der modernen Kunst sollten unbedingt im Museum „Peggy Guggenheim Collection“ vorbeischauen. Es ist in einer Villa namens „Palazzo Venier dei Leoni“ mit schönem Park eingerichtet. Hier hat die Namensgeberin, die Kunstsammlerin Peggy Guggenheim (1897 – 1979) jahrelang gewohnt. Ausgestellt sind Gemälde der klassischen Moderne, beispielsweise von Marc Chagall, Salvador Dali und Paul Klee. Sogar Kunstwerke von Picasso können Sie hier betrachten, zudem auch Skulpturen.

Im Correr-Museum, dem Städtischen Museum, direkt am Markusplatz, können Sie Vieles über die Geschichte der Republik Venedig erfahren. Der Name stammt von Teodoro Correr (1750 – 1830), der seiner Heimatstadt Venedig eine schöne Kunstsammlung und Bücher vermacht hat. In den Sälen des Museums sind außer Malereien auch alte Urkunden, Gewänder und historische Waffen ausgestellt. Und diese Säle, mit ihren Marmorsäulen und ihren bemalten Deckengewölben, wären auch ganz ohne Ausstellungsgegenstände beeindruckend!

Wer Basteln und Handarbeiten liebt, könnte auf der Insel Burano im „Lace Museum„, dem Spitzenstickerei-Museum, Station machen. Die hübschen Handarbeiten bilden einen netten Kontrast zu den großartigen Palästen.

Tipp für Handarbeitsliebhaber: In der Nähe des Spitzenstickerei-Museums haben sich verschiedene Handarbeitsläden und Bastelgeschäfte angesiedelt!

Eigene Erfahrung

Weit in die Geschichte zurück führt das „Museo Provinciale di Torcello“ auf der Insel Torcello. Hier sind archäologische Funde aus der Antike ausgestellt.

Unbedingt zu besuchende Kirchen

Venedig besitzt viele herrliche Kirchen. Nicht nur der Markusdom ist sehenswert! Da wäre z.B. die „Chiesa di Santa Maria del Giglio“ mit ihrer Fassade im venezianischen Barockstil, erbaut 1680 – 1683, zu nennen. Ein Politiker namens Antonio Barbaro finanzierte den Kirchenbau aus seinem Privatvermögen. Folgerichtig sind an der Fassade Barbaro und seine Familie als Skulpturen verewigt. In der Kirche sind zwei Gemälde von Jacopo Tintoretto (1518 – 1593) zu sehen. Die Kirche steht am Canal Grande.

Und direkt gegenüber, am anderen Ufer des Kanals, erhebt sich die sehenswerte Kirche „Santa Maria della Salute„. Sie hat – das ist für die Epoche ihres Baus im 17. Jahrhundert eher ungewöhnlich – einen achteckigen Grundriss, besitzt zwei Kuppeln und zwei Kirchtürme. Im Innenraum staunen die Besucher über den Marmorboden und über die Bilder des Malers Tizian (1488 – 1576). Die Venezianer haben einen interessanten Brauch. Jährlich am 21. November legen sie eine bewegliche Brücke zwischen die beiden Gotteshäuser, und eine Prozession wird abgehalten (Salute-Fest).

Das Arsenal

Das Arsenal ist ein Gebäudekomplex am Canale delle Galeazze, in Venedig-Castello. Eines der Tore des Arsenal-Geländes führt zur Lagune hinaus. Die Republik Venedig hat in dem Gebäudekomplex, der früher ringsum von Mauern umgeben war, ihre Waffen gelagert. Außerdem befand sich hier eine große Schiffswerft. Heute noch weithin sichtbar sind die Türme, die die verschiedenen Eingänge zum Gebäudekomplex einrahmen.

Durch das „Ingresso all‘ Aqua“, also „Wassertor“ konnten Schiffe ein- und ausfahren – hinaus über die Kanäle in die Adria. Die beiden Türme rechts und links vom Wassertor stammen aus dem Jahr 1574. Das große Portal heißt „Ingresso di Terra“, es wurde 1460 errichtet und ist sehr prunkvoll.

Ganz oben auf dem Giebel des Tores ist ein Löwe, das Wappentier der Stadt, in Stein gehauen, zu sehen.

Aber betreten wir nun das Arsenalgelände! Hier ist ein Marinemuseum zu finden, das „Museo storico navale„. Da Venedig ohne Schifffahrt gar nicht vorstellbar ist, passt ein solches Museum sehr gut zu der Stadt. Im Museum können die Besucher sich über die Geschichte Venedigs informieren, mit besonderem Schwerpunkt auf der Seefahrt. Schiffsmodelle, aber auch echte Gondeln und andere Schiffe sowie Seekarten und Waffen sind ausgestellt. Auch eine römische Galeere – Nachbau eines archäologischen Fundes – ist zu sehen. Besonders hübsch und interessant ist auch ein Modell der „Goldenen Barke“, des „Bucintoro“. Das war das offizielle „Amtsschiff“ des Dogen. Er durfte sich während seiner Amtszeit von 168 Ruderern durch die Kanäle befördern lassen!

Entspannung am Strand in Venedig

Stadtbesichtigungen können ziemlich anstrengend sein. Aber Venedig besitzt einen Ort, der zur jeder Jahreszeit zur Erholung und zum gemächlichen Spazierengehen einlädt: den Lido, den langgestreckten Strand.

Eigentlich handelt es sich beim Lido um eine Insel, Sie können sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, den „Wasserbussen“, erreichen. Die lang gestreckte Insel hat einen etwa 10 km langen Sandstrand. Da lässt es sich wunderbar entspannen. Auf dem Lido leben rund 17.000 Menschen, d. h. im Stadtteil Lido der Stadt Venedig. Hier befindet sich auch der Filmpalast „Palazzo del Cinema“, in dem jährlich zwischen Ende August und Anfang September das weltberühmte Filmfestival von Venedig, „Mostra internazionale d’arte cinematografica di Venezia“, stattfindet.

Außerdem können Sie auf dem Lido beeindruckende historische Hotels finden, z.B. das Hotel „Grande Albergo Ausonia & Hungaria“ (mit Gourmet-Restaurant). Zahlreiche Cafés und Restaurants laden zur Einkehr ein.

Ganz im Norden des Lido steht eine hübsche Barockkirche, „San Nicolo“. sie war früher sozusagen der Außenposten von Venedig. Wenn sich Seeräuber oder feindliche Schiffe über das Meer näherten, dann läuteten die Kirchenglocken von San Nicolo Sturm! Das Kloster neben der Kirche dient heute als Universitätsgebäude.

Sehenswertes rund um Venedig

Zwar ist Venedig hochinteressant – vor allem architektonisch -, jedoch sollte man auch das Umland erkunden, denn hier gibt es einige sehenswerte Orte mit interessanten Sehenswürdigkeiten zu erkunden.

Die Küsten Venedigs

Ob sehenswert oder nicht, dies hängt vor allem vom Geschmack des Urlaubers ab. Wer die Küste entlang fährt, der kommt an bekannte Ortschaften und Strände vorbei. Im Norden befinden sich die Strandabschnitte Lido di Jesolo, Eraclea Mare, Caorle, Bibione und Lignano Sabbiadoro – allesamt sehr gut besucht, nicht zuletzt, weil die Preise im erschwinglichen Bereich liegen. Hier verwundert es nicht, dass die Strandabschnitte in der Saison regelrecht überfüllt sind.

Wer volle Strände nicht mag, ist hier nördlich Venedigs grundsätzlich falsch. Da ich Italien umrundet habe und bis auf wenige Regionen ganz Italien mit meinen eigenen Augen gesehen habe, dem kann ich nur den Süden Italiens empfehlen. Bisher ist dort der boomende Tourismus – bis auf wenige Ausnahmen – noch nicht angekommen. Es können dort dünenartige Sandstrände gefunden werden, die noch nicht hoffnungsvoll überfüllt sind.

Eigene Erfahrung

Im Süden Venedigs sind vor allem Lagunen und das imposante Po-Delta zu finden. Schöne Strände sind hier rar. Erst kurz vor Ravenna lassen sich wieder langläufige Sandstrände finden.

Ein kleiner Tipp kommt mir in den Sinn: Der Strand Barricata, der im äußersten Zipfel des Po-Deltas liegt. Er ist drei Kilometer lang und noch nicht vom Massentourismus geprägt. Wer also ein wenig Ruhe sucht, der kann sich dorthin flüchten.

Eigene Erfahrung

Das Po-Delta – ein Paradies für Ornithologen

Das Po-Delta ist zweifelsohne ein Vogelparadies. Hier kommen Ornithologen auf ihre Kosten, denn es lassen sich im Delta etwa 370 Vogelarten zur Brut, zur Überwinterung oder einfach nur zur Rast nieder. Vor allem Fischreiher, Enten, Kormorane, Eulen, Seeschwalben, Säbelschnäbler, Stelzenläufer und Seidenreiher können im Delta beobachtet werden. Um die Natur und die Deltamündung näher kennenlernen zu können, eignen sich Touren mit kleinen Booten durch die zahlreich verzweigten Flussarme. Wer Interesse hat, kann zum Beispiel in dem kleinen Fischerdörfchen Goro einen Ausflug buchen und sich zugleich den Fischereihafen an der Bucht „Sacca di Goro“anschauen.

Tipp: Ein Ausflug in das Po-Delta lohnt sich besonders im Frühjahr oder Herbst, da hier zahlreiche Vögel brüten oder zur Rast im Delta Halt machen.

Die Euganeischen Hügel oder Colli Euganei

Die Euganeischen Hügel sind nicht nur wegen ihrer geothermischen Aktivitäten interessant, sondern auch wegen ihrer reichhaltigen Flora und Fauna. Ein Ausflug zum 18.694 Hektar großen Naturpark der Region Venetien lohnt sich zu allen Jahreszeiten. Für die Fahrt von Venedig aus eignen sich besonders die Tangenziale di Mestre, A 4 und E 70. In rund 70 km, also in einer guten Stunde mit dem Auto ist man im Naturpark. Neben den bekannten Kurorten Abano Terme, Montegrotto Terme und Galzignano Terme sind vor allem Wanderungen durch den Park äußerst empfehlenswert. Augenmer sollten Besucher vor allem auf die großflächige Macchia legen sowie auf Bewirtschaftungsformen, wie Imkerei, Weinanbau, Olivenanbau, Nüsse, Mandeln, Granatäpfel sowie zahlreiche Wildbeeren.

Bassano del Grappa

Einen Ausflug wert ist die Stadt Bassano del Grappa, die mit rund 85 km unweit von Venedig liegt. Hier sind zahlreiche Grappa-Destillerien ansässig, die gerade für Grappa-Liebhaber recht interessant sein können. Allerdings stammt der Name des Ortes nicht vom hochprozentigen Grappa ab, sondern vom Berg Monte Grappa, der in der Nähe liegt und Zeitzeuge schwerer Auseinandersetzungen während des ersten Weltkrieges wurde. Neben den Destillerien ist die im 13. Jahrhundert entstandene Holzbrücke Ponte degli Alpini über den Fluss Brenta sehenswert. Diese wurde von Andrea Palladio entworfen. Daneben lohn sich ein Blick in die Villa Angarano, die ebenso von Palladio gestaltet wurde. Sie gilt als wichtiges UNESCO Kulturgut.

Wer die Gegend mal von oben sehen möchte, der kann einen Drachen- bzw. Gleitschirmflug auf dem Monte Grappa buchen. Ich persönlich habe es noch nicht gemacht, aber vom Hören und Sagen soll es ein grandioses Abenteuer sein.

Die Geschichte Venedigs kurz und knapp

Die Hauptstadt der Provinz Venetien blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Spuren erster Siedler reichen bis in die etruskische Zeit zurück. Insgesamt kann man sagen, dass die Stadt aus rund 120 sumpfigen Inseln, die durch ausgeklügelte Entwässerungsmethoden bewohnbar gemacht wurden, entstand. Mit über 400 Brücken wurden sie über viele Jahre hinweg miteinander verbunden. So entwickelte sich die heutige Stadt Venedig, die bis ins 16. Jahrhundert zugleich eine der größten Handelsstädte war. Sie betrieb Handel mit nahezu dem gesamten Mittelmeerraum. Nach der Herrschaft von Frankreich und Österreich wurde die Stadt 1866 offiziell ein Teil Italiens.

Heute hat Venedig vor allem mit der Flucht aus dem historischen Kern zu kämpfen. Zwar sind die Einwohnerzahlen relativ konstant in den letzten Jahren laut ISTAT geblieben (2017: 261321, 2016: 261905, 2015: 263352, 2014: 264579, 2013: 264534, 2012: 259263), allerdings will kaum einer mehr in den alten Stelzbauten leben. Die Retaurierung ist aufwendig, die Kosten zu hoch. Deshalb fliehen viele Anwohner auf das Festland, um sich dort ein Eigenheim zu bauen. Wer Venedig auch aus einem anderen Blickwinkel beobachtet, dem fällt auf, dass viele Häuser unbewohnt oder zu verkaufen sind.

Die wichtigsten venezianischen Persönlichkeiten

Die bewegte Geschichte der Lagunenstadt brachte zahlreiche weltweit bekannte Persönlichkeiten hervor. Alleine acht Päpste entstammen der Stadt an der Adria, von denen Johannes Paul I. der vorerst letzte war. Doch vor allem im kulturellen Bereich waren und sind die Töchter und Söhne der Stadt federführend. Schriftsteller, Musiker und Maler wie Antonio Vivaldi, Claudio Monteverdi, Tizian und Giacomo Casanova machten Venedig über viele Jahrhunderte zu einem Ort des kulturellen Schaffens. Auch viele bekannte Seefahrer entstammen der Küstenstadt, allen voran Marco Polo, der durch seine Expeditionen nach Asien Weltruhm erlangte.