Sie sind eher düster gehalten und geben zumeist eine Schlacht oder eine Alltagsszene wieder: Gemeint sind die Werke von Michelangelo Cerquòzzi aus Rom, der 1602 bis 1660 lebte.

Germälde "Rivolta di Masaniello" von Michelangelo Cerquòzzi
Rivolta di Masaniello von Michelangelo Cerquòzzi

Genau wegen seiner Vorliebe zu Schlachtenbilder wurde Michelangelo Cerquòzzi auch Michelangelo delle Battaglie (übersetzt: der Schlachten) genannt. Er war ein Maler des Barocks mit einer Vorliebe zur Genremalerei, insbesondere der Bamboccianti. Er ist nicht zu verwechseln mit Michelangelo Merisi, der insbesondere als Caravaggio bekannt ist und 1571 in Mailand das Licht der Welt erblickte.

Die Bamboccianti – Liebhaber volksnaher Szenen

Bamboccianti sind eine Gruppe von Malern, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts in Rom tätig waren. Sie wurden nach Bamboccio, dem Spitznamen ihres Anführers Pieter van Laer, genannt. Dieser entwickelte einen Malereistil, der auf kleine, lebendige Szenen aus dem Volks- und Alltagsleben abzielt, die realistisch mit lebhaften Licht- und Farbeffekten dargestellt sind. Im Gegensatz zur Malerei des Barocks waren die Werke der Bamboccianti auch bei Amateuren beliebt.

Cerquòzzi begeisterte sich für die Genremalerei

Michelangelo Cerquòzzi war einer der wenigen italienischen Maler, die Gefallen an dem Malereistil gefunden hatten und sich der Gruppe anschlossen. Die Gruppe der Bamboccianti bestand hauptsächlich aus Flamen, Franzosen und Niederländer.

Michelangelo besuchte das Atelier von Cavalier d’Arpino und Jacob de Hase (1575-1634), einem flämischen Schlachtenmaler. Allerdings war seine Begegnung mit Pieter van Laer entscheidend, das ihn prägen sollte. Er widmete sich nach der Begegnung der Genremalerei und schuf alltägliche, pittoreske Werke, die jedoch mit einem ausgesprochen caravaggesken Sinn für Licht und Wahrheit ausgestattet wurden.

Bedeutende Werke

Seine bedeutendste Werke sind die Revolte von Masaniello (Rivolta di Masaniello, Rom, Galleria Spada) und Bagno (Rom, Collezione Incisa).

Wenig übrig geblieben ist jedoch etwas von seiner Tätigkeit als Sakralmaler und Stillebenmaler, wobei er gern Obstkörbe und Schalen mit Früchten malte. Aus dem Bereich der Sakralmalerei sind insbesondere Werke aus dem Leben Jesus Christus erhalten.