Vor 20 Jahren ging ein politisches Erdbeben durch die Schmiergeldaffäre „Tangentopoli“ durch Italien. Jetzt werden neue Bestechungsskandale in der italienischen Politik bekannt. Betroffen ist diesmal hauptsächlich die Lombardei mit ihrem Regionalrat unter der Führung von Roberto Formigoni.


Den vorläufigen Höhepunkt der Skandale bildet die Verhaftung von Domenico Zambettis, ein hochrangiges Mitglied des Regionalparlaments. Ihm werden Kontakte mit der Mafia vorgeworfen, die ihm durch eine Schmiergeldzahlung geholfen haben soll, durch Stimmenkauf überhaupt erst in das lombardische Regionalparlament gewählt zu werden.
Doch auch Roberto Formigoni muss sich schweren Vorwürfen der Günstlingswirtschaft stellen. Formigoni, ein enger Vertrauter des Ex-Premiers Berlusconi, soll sich von Pierangelo Dacco, einem Großunternehmer, Urlaube bezahlen haben lassen. Dacco machte sich hauptsächlich einen Namen als Drahtzieher eines Skandals im italienischen Gesundheitswesen.
Formigoni erklärte zu all den Vorwürfen, er habe sich nichts vorzuwerfen und werde sein Amt bis zum Ende der Amtszeit bekleiden.