San Gottardo ist kleiner Ort im Piemont in der italienischen Provinz Vercelli (VC). San Gottardo gehört zur Gemeinde Rimella, welche nur 131 Einwohner, insgesamt 94 Famillien und ein Gebiet von 28 km2 mit Stand Dezember 2016 umfasst. Rimella wird im Walserdeutschen Remmalju und im Piemontesischen Rimela genannt. Die Gemeinde Rimella mit San Gottardo ist im Valle Rimella gelegen. Insgesamt liegen die Ortschaften, die zur Gemeinde gehören verstreut in Tälern und auf Bergen. San Gottardo ist dabei mit die höchst gelegene Ortschaft.

Blick auf San Gottardo im Piemont
Blick auf San Gottardo im Piemont

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Entfernungen zu den umliegenden Städten

Rimella – 4 kmRimasco – 45 km
Vercelli – 97 kmMailand – 138 km
Novara – 89 kmTurin – 141 km
Borgosesia – 41 kmVarallo – 28 km
Scopello – 41 kmFobello – 12 km
Alagna – 60 kmOmegna – 52 km

Die Gemeinden rund um San Gottardo

  • Chiesa (zar Chiljchu)
  • Grondo (Grund)
  • Pianello (en d Aggu)
  • Prati (en Matte)
  • Riva (Rivu)
  • Roncaccio Inferiore (en du Nidru)
  • Roncaccio Superiore (en dun Obru)
  • San Gottardo (Rund)
  • Sant’Anna (Tossu)
  • Sant’Antonio (zum Gràziànu)
  • Sella (d Ŝchàttàl)
  • Villa Inferiore (Nìder Dörf)
  • Villa Superiore (Ober Dörf)

Die angrenzenden Gemeinden sind Bannio Anzino, Calasca-Castiglione, Cravagliana, Fobello und Valstrona.

Unterkünfte in San Gottardo

San Gottardo verfügt über ein Hotel und über einige hübsche Bed & Breakfast, die gebucht werden können. Hier können Sie eine Unterkunft buchen:

Traditioneller Durchgang in San Gottardo
Traditioneller Durchgang in San Gottardo
Eine nette Gesprächspartnerin in San Gottardo
Eine nette Gesprächspartnerin in San Gottardo
San Gottardo vom GTA-Wanderweg aus gesehen
San Gottardo vom GTA-Wanderweg aus gesehen
Traditionelle Haustür mit Holzgriff
Traditionelle Haustür mit Holzgriff
Typisches Haus in San Gottardo
Typisches Haus in San Gottardo
Auf dem Weg zur Alpe Pianello oberhalb von San Gottardo im Piemont (Juni)
Auf dem Weg zur Alpe Pianello oberhalb von San Gottardo im Piemont (Juni)
Kirche von San Gottardo
Kirche von San Gottardo
Treppenweg durch San Gottardo
Treppenweg durch San Gottardo
Mauereidechse in San Gottardo
Mauereidechse in San Gottardo
Alpe Pianello, San Gottardo
Alpe Pianello, San Gottardo

Das Zentrum von San Gottardo

San Gottardo hat eigentlich kein richtiges Zentrum. Man könnte annehmen, dass sich das Zentrum an der Kirche befindet, wie in Italien üblich. Allerdings gibt es keinen richtigen Dorfplatz. Vielmehr führen mehrere Wege durch den Ort. Die Häuser sind typisch für die Alpenregion erbaut. Sie sind typischerweise eher niedrig gehalten, haben kleine Fenster und zumeist eine Holztür. Die Wege sind mit Steinen überwiegend gepflastert. Wander- und Trekkingschuhe sind für einen Rundgang daher angebracht. In San Gottardo findet sich auch ein antiker Waschplatz, der recht gut erhalten ist.

Seit wenigen Jahren ist auch eine Übernachtungsunterkunft mit Bar und Restaurant direkt in San Gottardo zu finden (Hotel Rifugio dei Walser). Die Eigentümerin wohnt dort mit ihrem Sohn und der Schwiegertochter, die allesamt sehr zuvorkommend und bemüht sind. Diese Unterkunft ist einfach aber typisch für die Gegend eingerichtet. Ideal für Wanderer.

Wer nicht in San Gottardo übernachten möchte, der kann sich auch so in die Bar setzen und einfach nur einen Cappuccino oder etwas Erfrischendes trinken und dabei die Aussicht über das Tal genießen.

Laut Einheimischen ist der Ort im Winter eher schlecht als recht zu erreichen, da Räumfahrzeuge nicht regelmäßig zum Einsatz kommen. Der Zugang zum Ort ist auch nur per Fuß erreichbar.

Man hält auf einen Parkplatz ein wenig oberhalb von San Gottardo und läuft etwa 200 – 300 Meter zum Ort hinab über einen gut erhaltenen Wanderweg.

Zu sehen gibt es eigentlich an Sehenswürdigkeiten nicht viel, außer eine sehr schön erhaltene Kirche, den antiken Waschplatz und architektonische interessante Bauweisen der Häuser. Auch die Wege durch den Ort sind sehr eindrucksvoll in den Ort eingebracht.

San Gottardo hat durch seine Ursprünglichkeit einen außergewöhnlichen Charme, da der Ort weitab vom Tourismus, versteckt in den Bergen des Piemont liegt und somit seinen Reiz bewahrt hat.

Von San Gottardo zur Alpe Pianello

Über einen Wanderweg des GTA kurz vor dem Parkplatz oberhalb von San Gottardo aus, kann man Pianello in gut 1,5 – 2 Stunden erreichen (bei normaler Fitness und Ausdauer). Die Wege sind dabei gut gehbar, es sind mit Stand Juni 2017 keine schlechten Wegabschnitte erkennbar gewesen. Zuerst geht es auf einen schmalen Weg durch einen kleinen Waldabschnitt bis oberhalb von San Gottardo. Danach öffnet sich der Wald und es folgt bis zum Alpe Pianello eine fantastische Aussicht.

Auf dem Weg dorthin überquert man einige kleine Wasserfälle und Wasserläufe, Geröll, steiniges Gelände und auch einige kleine Sandwege. Aber alles ist gut gehbar und auch gekennzeichnet. Kurz vor Alpe Pianello kann man auf der rechten Seite eine Vielzahl blühender und leuchtend rosafarbener Azaleen sehen, die ein atemberaubendes Bild liefern (zumindest zur Blühzeit).

Auf dem Alpe Pianello angekommen, finden sich einige architektonisch gut erhaltene Alpenhütten (Rifugi), Wasser, Infoschilder und eine Sitzmöglichkeit. Wer Käse liebt, kann dort auch den typischen Alpenkäse kaufen, sofern ein Verkauf gerade möglich ist.

Geschichte von San Gottardo

Einheimischen aus San Gottardo nach (quasi die Urgesteine der Ortschaft), sei San Gottardo aus Partisanen hervorgegangen, die sich in den Bergen versteckt hielten und dort ihr Leben in den politisch unruhigen Zeiten bestritten. Sie lebten dort, gründeten Familien, bauten Häuser und begannen somit den Ort aufzubauen. Dies ist allerdings leider nur mündlich überliefert und kann demnach nicht als sichere Quelle herangezogen werden.

Schriftlich überliefert ist hingegen, dass die damaligen Alpen Rimella und Rotunda im Jahr 1255 von drei schweizerischen Männern gepachtet wurden. 1256 gesellten sich weitere neun Pächter vorwiegend aus dem schweizerischen Wallis dazu. Es bildete sich somit ein eigenständiger Dialekt, das Walserdeutsch, in Rimella und der Gemeinde heraus. Dieser Dialekt wird auch heute noch vor allem von der älteren Gesellschaft gesprochen. Die Sprache der Verwaltung, Schule und Kirche ist jedoch im klassischen Italienisch gehalten.