In Sizilien erlitt die Mitte-rechts-Partei (PdL) von Ex-Premier Berlusconi bei den Regionalwahlen eine herbe Niederlage. Den Sieg trug die Mitte-links-Partei mit dem Kandidaten Rosario Crocetta davon. Dies wird schon als Ausblick auf die Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr gewertet.

Crocetta bezeichnete seinen Erfolg als „historischen Sieg“, da er nicht als Favorit gestartet war. Der seit 2010 für die Demokratische Partei im Europaparlament in Straßburg tätige Crocetta hatte einen beispiellosen Wahlkampf geliefert. Er setzte sich für Transparenz in der Politik und dem Kampf gegen die Mafia ein. Von Anfang an bekannte er sich zu seiner Homosexualität, was aufgrund seiner Ehrlichkeit bei dem Wähler durchschnittlich „gut ankam“.

Sizilien gilt eigentlich als eine der Hochburgen von Silvio Berlusconi. Dieser hatte noch am Wochenende gedroht, die Regierung Monti zu stürzen. Doch mit einem Verlust von fast der Hälfte aller Stimmen fällt sein Rückhalt in der Bevölkerung derzeit immer weiter. Dabei waren die Stimmenthaltungen besonders hoch, denn nur 47,4 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.