In der Nacht vom Samstag, den 19. Mai auf den Sonntag, den 20. Mai 2012, um 04.04 Uhr morgens, erschütterte ein starkes Erdbeben der Stufe 6,0 Norditalien.

Das Erdbeben dauerte etwa 20 Sekunden und richtete starke Schäden an historischen Bauten, Sehenswürdigkeiten, Häusern und Fabriken an. Nach Behördenangaben starben bei dem Erdbeben mindestens 6 Menschen, darunter auch eine 36-jährige Deutsche, die sich zu diesem Zeitpunkt in Norditalien aufhielt. Weitere 50 Menschen wurden verletzt.

Das Epizentrum des Bebens lag rund 36 Kilometer nördlich von Bologna in der Provinz Modena in der Region Emilia-Romagna. Tausende Menschen mussten in der Nacht ihre Häuser verlassen, um sich so vor einstürzende Häuser zu retten.

Nach Aussagen des Kultusministeriums sind viele historische Bauten in und um Modena, Ferrara, Verona und Mantua schwer beschädigt worden. Besonders schlimm getroffen hat es die Kapelle in San Carlo bei Ferrara. Diese wurde erst kürzlich aufwendig restauriert. Davon ist jedoch nun nicht mehr viel übrig, denn sie stürzte bei dem Erdstoß ein. Ob sie jemals wieder aufgebaut werden kann, wird von Fachkräften stark bezweifelt.

Mit diesem Beben werden in Italien wieder Erinnerungen wach. Erst am 06. April 2009 hatte ein Erdbeben der Stärke 6,3 die Abruzzen erschüttert. Damals wurde das mittelalterliche Zentrum von L’Aquila vollkommen zerstört. 309 Menschen starben, über 80.000 Italiener wurden obdachlos.