Der italienische autonome Inselstaat Sizilien scheint offenbar kurz vor dem wirtschaftlichen und finanziellen Kollaps zu stehen, wie Ministerpräsident Mario Monti am Dienstag in der Hauptstadt Rom bekannt gab.

Die Finanzkrise soll durch die sizilianischen Behörden mit verursacht worden sein. Monti fordert daher von Gouverneur Raffaele Lombardo eine Bestätigung über den Rücktritt zum Monatsende.

Für Italien bedeutet die Finanzkrise Siziliens jedoch kein größeres finanzielles Risiko. Auch die Ratingagentur Fitch bestätigte dies. Sizilien wurde von Fitch mit BBB+ bewertet. Damit steht der autonome Inselstaat nur eine Stufe schlechter da als die Regierung in Rom.

Sizilien ist am Bruttoinlandsprodukt Italiens mit etwa 5,5 Prozent beteiligt, wird jedoch seit geraumer Zeit als eine der ärmsten Regionen Italiens angesehen. Der Grund dafür soll im Verwaltungsapparat liegen.

Trotz der finanziellen Krise und einer Gesamtverschuldung von etwa 5,3 Milliarden Euro wurde der öffentliche Dienst um mehr als 30 Prozent in der Mitarbeiteranzahl aufgestockt. Die Arbeitslosenquote ist mit etwa 19,5 Prozent doppelt so hoch als Durchschnitt Italiens.