Rosalia Lombardo von Sizilien
Rosalia Lombardo von Sizilien

Rosalia Lombardo, geboren am Dezember 1918 in Palermo, war ein zweijähriges Kind aus Sizilien, welches an den Folgen einer Lungenentzündung am 06. Dezember 1920 verstarb. Dessen Vater, General Mario Lombardo, ließ seine Tochter daraufhin von dem Chemiker Alfredo Salafia mumifizieren. Die Mumie von Rosalia ist bis heute die besterhaltene Mumie weltweit. Das „Schneewittchen von Sizilien“ oder auch „Dornröschen von Sizilien“ wie sie auch umgangssprachlich genannt wird, ist in einem Gruftgewölbe des Kapuzinerkonvents (convento dei Cappuccini) in Palermo bestattet worden.

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Wo genau befindet sich Rosalia in den Katakomben?

Im Stadtteil Cuba Palermos befinden sich die im gotischen Stil gehaltenen Katakomben des Kapuzinerklosters, das auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Diese befinden sich im Untergeschoss des Klosters. Rosalia Lombardo befindet sich linksseitig am Ende des ersten Ganges in der Kapelle Santa Rosalia. Das Mädchen war eine der letzten Personen, die in den Katakomben beigesetzt werden durften. Ihr Vater bat um eine Einbalsamierung nach dem Tod des Kindes und beauftragte den Professor Alfredo Salafia, der bereits vorher den Patrioten und Politiker Francesco Crispi (1818-1901) einbalsamiert hatte.

Bild von Calcedonio Reina, Liebe und Tod 1883, in den Katakomben
Liebe und Tod von Calcedonio Reina (1883)

Methode der Mumifizierung

Die Methode, die Salafia zur Mumifizierung verwendete, konnte bis zum Jahre 2009 nicht entschlüsselt werden. Erst 2009 fanden Wissenschaftler durch das Manuskript Salafias „Nuovo metodo speciale per la conservazione del cadavere umano intero allo stato permanentemente fresco“ und anschließenden chemische Analysen heraus, dass es sich hierbei um ein Gemisch aus Glycerin, Formaldehyd, Zinksulfat, Chloriden und Alkohollösungen mit Salicylsäure handelte.

Zur Abtötung von Mikroorganismen wurde Formalin genutzt. Salicylsäure hingegen wurde zur Hemmung des Pilzwachstums eingesetzt. Glyzerin sollte das Austrocknen verhindern, das durch Alkohol gefördert werden würde. Für eine gewisse Aushärtung der Leiche wurden Zinksalze verwendet.

Röntgen zeigt: Rosalia Lombardi ist unversehrt

Rosalias Kopf ist das einzige, was erkennbar ist. Der restliche Körper ist in einer Art Wachstuch eingehüllt.

Eine Röntgenaufnahme zeigt, dass der Körper des Mädchens komplett intakt ist. Sogar die Leber und die Hirnhälften sind zu sehen. Durch die sorgsame Mumifizierung sind bis heute feinste Häärchen auf dem Kopf der Kleinen zu erkennen. Ihre Augen sind halb geschlossen, als würde sie lediglich nur schlafen. Das brachte ihr den Namen Dornröschen ein.

Im Laufe der Zeit zeigte die Mumie des Mädchens leichte Anzeichen von Verwesung, weshalb sie mitsamt ihres Sarges in einen verschlossenen Stahl- und Glaskasten untergebracht werden musste. Dieser ist mit Stickstoff gesättigt, was das Wachstum von Mikroorganismen verhindern soll.

Die Katakomben Palermos: Rosalia Lombardo im Video

Das nachfolgende Video zeigt die Mumie der kleinen Rosalia Lombardo in den Katakomben Palermos.

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Quelle Video: youtube.com