Ab Juli 2012 sinken die Gebühren für Roaming innerhalb der EU. Diese Regelungen dienen zum Schutz von Mobilfunknutzern vor horrenden Netzgebühren im europäischen Ausland. Darauf weist passend zur Urlaubszeit Geizkragen.de in seinem Verbrauchermagazin hin.

Regulation und Verbraucherschutz

Nachdem die EU die Obergrenze 2007 zum letzten Mal festsetzte, findet nun eine erneute europaweite Anpassung statt. Die Regulation eines oberen Gebührenlimits für Roaming gilt für alle Länder der Europäischen Union und schließt somit auch Italien ein. Im Mittelpunkt der Änderungen steht der Schutz des Verbrauchers im Ausland. Netzbetreiber und Telefongesellschaften haben in der Vergangenheit beim Roaming undurchsichtige Praktiken betrieben und unverhältnismäßig hohe Preise festgesetzt. Der Eurotarif regelt in Reaktion darauf seit 2007 den maximalen Minutenpreis für Anrufe (getätigte und empfangene), den Preis für SMS und Datenübertragungen über das mobile Internet. Die EU-Kommission macht das Kommunizieren aus Italien und dem Rest Europas mit ihrem Beschluss für Kunden fairer und schließt Hintertüren für Netzbetreiber.

Die neuen Preise

Mobile Datenübertragung: 83,80 Ct (netto 70 Ct) pro MB
Abgehende Gespräche : 34,51 Ct (netto 29 Ct) pro Minute
Ankommende Gespräche: 9,52 Ct (netto 8 Ct) pro Minute
SMS: 10,71 Ct (netto 9 Ct) pro SMS

In konkreten Zahlen bedeutet der Beschluss zum Roaming ab dem Juli 2012 Folgendes: Die Tätigung eines Anrufs sinkt auf maximal 29 Cent pro Minute und den Empfang eines Anrufs trägt der Angerufene mit höchstens 8 Cent. Das Versenden einer SMS ist auf 9 Cent pro Nachricht begrenzt. Die wichtigste Änderung der Reform betrifft das mobile Internet. Bei dem EU-Beschluss von 2007 war das mobile Internet durch Smartphones und Tablets noch nicht in dem Maße präsent, dass die Regelung eine konkrete Grenze umfasste. Die maximalen Kosten für 1 Megabyte Datenübertragung basierten deswegen auf der Entscheidung des Anbieters und stellten sich oft als problematisch dar. In Italien und anderen europäischen Ländern sind mit der Reform die Kosten auf 70 Cent begrenzt, falls der Verbraucher über keine Datenflatrate verfügt. Über das Ende einer Flatrate muss der Anbieter den Kunden nun bei der Grenze von 80% verbrauchtem Volumen eindeutig in Kenntnis setzen.

Gleichheit in Europa

Die neuen Beschlüsse zum Roaming gelten für Italien im gleichen Maße wie für die gesamte EU. Besonders Smartphonenutzer profitieren durch die Grenzen für Preise des mobilen Internets, welche die Reform zum ersten Mal festlegt. Die Preise für Telefonieren und SMS sinken ebenfalls und machen die internationale Kommunikation attraktiver. Wie tief ein Anbieter dagegen seine Tarife für bestimmte Leistungen ansetzt, ist weiterhin dem Netzbetreiber selbst überlassen. Hier gilt es aktuelle Angebote und deren Veränderungen aufmerksam zu beobachten.