Genua wimmelt förmlich von alteingesessenen Läden und Geschäften, den botteghe, in denen Handwerkskunst noch heute groß geschrieben wird. Vieles wurde und wird heute noch in liebevoller Handarbeit seit mindestens 70 Jahren, wenn nicht sogar manchmal seit 200 Jahren hergestellt. Dabei handelt es sich um Schokoladenhersteller, Schneiderein, Konditoreien, Krawatten, Damenbekleidung, Trödelläden, Lebensmittelhersteller, Glasblaser, Stempelhersteller, Parfümerien und Werkstätten, die allesamt in alten Palazzi untergebracht sind, oft umgeben von historischen Möbeln. Ich habe viele der nachfolgenden historischen Läden besucht. Eindrucksvoll fand ich die Antica barberia Giacalone in Vico Caprettari, die seit 1882 besteht. Der Besitzer erlaubte mir, einige Fotos zu machen.

Beim antiken Barbiere in Genua. Die Wände sind mit historischen Fliesen geschmackvoll ausgekleidet.
Beim antiken Barbiere in Genua. Die Wände sind mit historischen Fliesen geschmackvoll ausgekleidet.

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Das Register historischer Läden

Genua hat ein „Register historischer Läden“, dem „Albo delle botteghe storiche“, eingerichtet, um diesen kulturellen Schatz zu bewahren. Aufgenommen werden auch nur Läden, die mindestens 70 Jahre bestehen und weitere Voraussetzungen erfüllen. Bisher sind in Genua 53 Läden als solche registriert. Zudem sind 23 Traditionsbetriebe in einem extra Register für traditionelle Unternehmen aufgenommen.

Traditionelle Läden in Genua

  • der Schokoladenhersteller Romeo Viganotti in der Via dei Castagna, seit 1866
  • der Süßwarenhändler Romanengo auf der Piazza Soziglia, seit 1780
  • der Tortenhersteller mit Bar Klainguti zwischen der Piazza Soziglia und der Piazza Campetto, seit 1828
  • Süßwaren- und Spirituosengeschäft Marescotti di Cavo in der Loggia Gattilusio, seit 1780
  • das Süßwarengeschäft Domenico Villa in der via Garibaldi, seit 1827
  • das Cafè und Süßwarengeschäft Mangini zwischen der Via Roma und der Piazza Corvetto, seit 1876
  • der Schokoladenhersteller Zuccotti in der via di santa Zita, seit 1933
  • der Süßwarenhändler mit Schwerpunkt auf die Schweiz Vital Gaspero in der via Albaro, seit 1910
  • der antike Geflügelladen Aresu in Vico del Ferro, der sich nicht veränderte, seit 1910
  • der Fleischer Nico in der via Macelli di Soziglia, seit 1790
  • die Tripperia Casana, ein antiker Kuttelladen, in Vico Casana, seit 1890
  • die antike Trattoria Sa’Pesta in der via dei Giustiniani, hier gibt es ausschließlich die genovesische Küche, seit 1889
  • der Schuhersteller Luigi Stagno in Largo Pettini, seit 1915
  • der Schneider Finollo in der via Roma, seit 1899
  • das Antiquariat Arduino in der via Garibaldi, seit 1870
  • das Bekleidungsgeschäft Lucarda in der via di Sottoripa, seit 1920
  • die Antica barberia Giacalone in Vico Caprettari, seit 1882
  • der antike Stoffhändler Giovanni Rivara auf der Piazza San Lorenzo, seit 1802
  • das Silbergeschäft Gismondi in der via Galata, seit 1763
  • die alte Korkfabrik Luico in der salita Santa Caterina, hier bekommt man alte, seltene und neue schöne Korken in jeder Größe, seit 1855
  • der Buchhändler Bozzi in der via Cairoli, wahrscheinlich älteste Bücherei Italiens, seit 1810
  • der Stempelhersteller Busellato in der via al Ponte Reale, seit 1896
  • die Antiquitäten-Bücherei Dallai auf der Piazza De Marini, seit 1939
  • der Glashersteller Bottaro auf der Piazza delle Scuole Pie, seit 1937
  • die Werksapotheke Sormani auf der Piazza della Raibetta, seit 1927
  • die Drogerie und Gewürzhändler M. Torielli in der via di San Bernardo, seit 1930
  • die Apotheke Alvigini in der via XX Settembre, seit 1906
  • die Drogerie Viganego in der via Colombo, seit 1930
  • die antike Apotheke Sant’Anna auf der Piazza Sant’Anna, spezialisiert auf antike Phytotherapie, seit 1650
Schon das Ladenschild der Antiquitäten-Bücherei deutet auf Historisches hin
Schon das Ladenschild der Antiquitäten-Bücherei deutet auf Historisches hin