Heute zum internationalen Holocaust-Gedenktag hielt der Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi in Mailand am Rande einer Veranstaltung eine Rede, bei der er die Politik des Diktators Benito Mussolini (Regierungszeit 1922 – 1943) lobte. Zwar hätte der faschistische Mussolini mit dem Erlass der Rassengesetze, die vornehmlich auf Juden abzielten, den „schlimmsten Fehler“ begonnen, wie Berlusconi sagte, jedoch hätte er auch „in vielen anderen Bereichen gute Dinge“ getan.


Zugleich mahnte Berlusconi, dass Italien „nicht dieselbe Verantwortung wie Deutschland“ für die Judenverfolgung zu tragen hat.

Mit seinen Äußerungen erntete der EX-Premier reichlich Kritik, auch vom Europaabgeordneten der italienischen Demokratischen Partei, Debora Serracchiani. Dieser sagte, dass es „schlicht widerlich“ sei, „dass Berlusconi sich gerade an dem Gedenktag daran macht, das Handeln des Diktators zu rehabilitieren, der Italien in den Zweiten Weltkrieg geführt hat“. Dies ist „eine sehr schwere moralische und politische Verantwortung“, die Berlusconi zu tragen hat.

Mario Monti, Italiens derzeitiger Regierungschef, hingegen mahnte, dass „diese Feuer, die hin und wieder ausbrechen, nicht mehr zu Tragödien führen, welche die Menschheit nicht mehr erleben darf“. Denn bisher ist auch in Italien hin und wieder noch immer eine Ausgrenzung spürbar.